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Niedrige Raten beim Kredit: Fluch oder Segen?

Das Wichtigste in Kürze
Niedrige Raten bedeuten auch längere Laufzeiten und damit eine höhere Zinsenbelastung. Der Königsweg heißt deshalb Flexibilität, das bedeutet niedrige Raten und die Möglichkeit, kostenlose Sondertilgungen zu leisten. Idealerweise sind auch Ratenanpassungen möglich.

Niedrige Raten beim Kredit sind auf mehrere Arten möglich. Einmal durch eine hohe Anzahlung aus dem Eigenkapital, was bei den meisten aber nicht in Frage kommen dürfte. Schließlich nimmt man im Regelfall ein Darlehen auf, weil man nicht genug Geld auf der hohen Kante hat. Eine zweite Möglichkeit ist die Verlängerung der Laufzeit, je länger, desto niedriger ist bei gleicher Kreditsumme die Rate. Und schließlich gibt es bei einigen Darlehen wie dem Autokredit noch die Möglichkeit einer hohen Schlussrate. Die Vor- und Nachteile im Check.

Niedrige Raten Kredit – die Möglichkeiten:

  1. Mehr Eigenkapital einbringen.
  2. Die Laufzeit verlängern.
  3. Hohe Schlussrate vereinbaren.

Die Möglichkeiten im Check: Eigenkapital erhöhen

Die billigste und beste Möglichkeit ist natürlich ein höherer Eigenkapitalanteil. Doch wer über einen Kredit nachdenkt, der hat meist nicht genug Geld für einen Barkauf oder das Geld ist nicht verfügbar, beispielsweise weil es als Festgeld erst in einigen Jahren fällig wird.

Mitunter lassen sich Festgelder unter bestimmten Bedingungen kündigen, doch das lohnt sich selten. Denn sofern eine vorzeitige Auflösung überhaupt möglich ist, werden auch rückwirkend hohe Zinsabschläge berechnet. Der Gesetzgeber schreibt die Möglichkeit zur Kündigung nur „aus einem wichtigen Grund vor“. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn andernfalls die Privatinsolvenz droht oder wenn Sozialhilfeleistungen nach dem SGB XII oder dem SGB II („Hartz IV“) beantragt werden müssen.

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Andernfalls liegt die Kündigung im Ermessen der Bank. Einige Geldinstitute haben entsprechende Klauseln im Vertrag, die dann aber meist dazu führen, dass auch rückwirkend alle Zinsen gestrichen werden. Gerade bei Verträgen die schon längere Zeit laufen, ist der Verlust an Habenzinsen dann deutlich höher als die Ersparnis bei den Sollzinsen.

Wer noch ein hoch verzinstes Festgeld besitzt, für ist eine Anfrage bei der Bank aber in keinem Fall verkehrt. Bedingung sollte sein, dass der Festgeldvertrag ohne Zusatzkosten in ein Tagesgeld umgewandelt wird. Schließlich dürften viele Geldinstitute froh sein, wenn alte Verträge mit 3,0 Prozent Zinsen oder mehr aufgelöst werden und auch der Kunde spart, denn für Ratenkredite fallen oft noch höhere Kosten an.

Andernfalls bleibt nur die Möglichkeit, die Anschaffung aufzuschieben und zunächst Geld anzusparen Wer das nicht will, für den bleiben zwei weitere Möglichkeiten.

Laufzeit verlängern

Niedrige Raten sind auch mit einer längeren Laufzeit möglich. Aber Vorsicht, wer eine doppelte Laufzeit bedeutet nicht halb so hohe Raten, denn wegen der längeren Laufzeit werden nicht nur oft höhere Zinssätze berechnet, sondern durch die geringere Tilgung sinkt auch die Restschuld langsamer. Denn bei gleichem Zinssatz bedeutet jeder Euro niedrigere Ratenzahlung auch einen Euro weniger Tilgung. Das heißt aber, dass die ohnehin höheren Zinsen auch noch auf einen höheren Betrag berechnet werden, statt 6,9 Prozent auf 6.000 Restschuld zahlt man dann beispielsweise 7,1 Prozent Zinsen auf 8.000 Euro Restschuld.

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Ein Beispiel: Bei einem Darlehen über 10.000 Euro und einem Zinssatz von 6,2 Prozent fallen monatlich rund 50 Euro Zinsen an. Eine Rate von 100 Euro bedeutet dann im ersten Monat, dass 50 Euro getilgt werden. Bei einer Reduzierung der Rate auf 70 Euro werden ebenfalls 50 Euro Zinsen fällig, aber es bleiben nur noch 20 Euro Tilgung, weniger als die Hälfte. Der Unterschied wird sogar immer größer. Bei einer Rate von 100 Euro werden im nächsten Monat nur noch 49,75 Euro Zinsen gezahlt, bei 70 Euro noch 49,90. Die Tilgung erhöht sich deshalb im einen Fall auf 50,25 Euro, im anderen nur auf 20,10 Euro. Dieser zunächst kleine Effekt fällt nach einigen Monaten deutlich ins Gewicht, dann beträgt die Zinsersparnis durch die höhere Tilgung mehrere Euro.

Also möglichst hohe Raten vereinbaren? Auch das hat seine Tücken. Zunächst einmal kauft sich kaum jemand auf Kredit einen neuen Esstisch, um dann monatelang dort nur Brot vom Vortag, Billiggerichte und Wein aus dem Tetra-Pack zu servieren.

Hohe Raten können aber auch schnell teuer werden, wenn das Konto deswegen in die roten Zahlen rutscht. Denn Überziehungs- und Dispozinsen sind deutlich höher als die für einen Ratenkredit.

Schlussrate und niedrige Raten

Vor allem bei Autokrediten ist eine andere Variante beliebt, die auch bei höheren Beträgen niedrige Raten erlaubt, die Ballonfinanzierung. Dabei wird nur ein Teil der Schuld während der Laufzeit getilgt, der Rest wird am Ende in einer großen Schlussrate zurückbezahlt. Das kann beispielsweise so aussehen, dass bei einem Darlehen über 10.000 Euro monatlich die Zinsen gezahlt und gleichzeitig über die gesamte Laufzeit von fünf Jahren 6.000 Euro getilgt werden. Die verbleibenden 4.000 Euro werden dann am Ende in einem Betrag bezahlt.

Gegenüber einem Ratenkredit mit längerer Laufzeit hat diese Finanzierungsform zwei Vorteile.

  1. Wegen der kürzeren Laufzeit sind die Zinsen meist niedriger.
  2. Die Schuld lässt sich am Ende auch abschließend begleichen.

Dass vor allem Autokredite eine hohe Schlussrate bieten, hat einen Grund. Denn die wenigsten Besitzer nutzen ihr Fahrzeug so lange, bis es nicht mehr fahrtauglich ist. Oft wird es nach spätestens zehn Jahren weiterverkauft. Die Autokredite mit Schlussrate richten sich vor allem an Fahrer, die schon nach maximal fünf Jahren über einen Weiterverkauf nachdenken. Dann ist Laufzeit so kurz, dass das Auto nicht immer abbezahlt werden konnte, gleichzeitig ist der Restwert aber meist noch hoch. Aus dem Verkaufserlös kann dann die Schlussrate bezahlt werden.

Postbank Privatkredit – Kreditrechner nutzen

Soll es weiter genutzt werden, ist eine Anschlussfinanzierung möglich. Für diese Schuldner hat der Kredit mit Schlussrate zunächst den Vorteil, dass die Zinsen niedriger liegen als bei einem Kredit mit längerer Laufzeit, denn aktuell sind Darlehen mit einer langen Laufzeit teurer. Schließlich sind die Zinsen niedrig und die Banken hoffen, in einigen Jahren mehr Geld verlangen zu können. Das ist auch gleichzeitig ein Risiko für den Schuldner. Denn womöglich wird die Anschlussfinanzierung deutlich teurer als das heute der Fall ist.

Ein Beispiel: Eine Bank bietet für ein Darlehen über 7.000 Euro eine Rückzahlung über sieben Jahre mit Raten von 123 Euro zu einem Zinssatz von 5,99 Prozent. Darlehen mit Schlussrate sind tendenziell teurer, für ein Darlehen mit sieben Jahren wären 6,99 Prozent fällig. Doch bei einer Schlussrate von 4.500 Euro beträgt die Laufzeit nur drei Jahre, für diese Laufzeit werden nur 4,99 Prozent Zinsen berechnet.

Entschließt sich der Besitzer aber, das Auto nicht zu verkaufen, dann muss er eine Anschlussfinanzierung aufnehmen. Deren Zinssatz kann mittlerweile deutlich höher liegen.

Hinzu kommt das Risiko, dass das Auto am Ende der Laufzeit weniger wert ist als erwartet. Dann kann es passieren, dass auch nach dem Verkauf das Geld nicht ausreicht, um alle Schulden zu tilgen. Kreditnehmer sollten aber sogar noch einen Schritt weiter gehen. Üblich ist eine sogenannte 3-Wege-Finanzierung, eine Kombination aus Anzahlung, Tilgung und Schlussrate. Nach dem Tilgen der Schlussrate sollte aus dem Verkauf mindestens so viel Geld übrig bleiben wie zu Beginn in Form der Anzahlung investiert wurde, alles andere würde bedeuten, dass unterm Strich Vermögen abgebaut wurde.

Königsweg Flexibilität?

Niedrige Raten bedeuten hohe Kosten, hohe Raten dagegen eine große finanzielle Belastung und die Gefahr, dass ein teurer Dispokredit die Löcher im Haushalt stopfen muss. Der Königsweg heißt Flexibilität. Dabei gibt es drei Wege:

  1. Flexible Raten
  2. Sonderzahlungen
  3. Abrufkredite

Wenn sich die finanzielle Situation verbessert, dann sollten auch höhere Raten möglich sein. Das verkürzt die Laufzeit und spart Zinsen. Noch wichtiger sind allerdings Sonderzahlungen, dann kann zumindest ein Teil der Steuerrückzahlung, des Weihnachtsgeldes oder des Bonus in die Schuldentilgung gesteckt werden.

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Bei der Wahl des Kredits gilt es deshalb, die Balance zwischen niedrigen Zinsen und Flexibilität zu finden. Der easyCredit beispielsweise bietet nahezu konkurrenzlose Möglichkeiten, ist aber auch teurer als die günstigsten Anbieter. Zudem gilt, dass wer seiner finanziellen Disziplin nicht traut, lieber höhere Raten wählen sollte, wer seine Finanzen gut im Griff hat kann dagegen niedrige Raten zahlen und dafür Sondertilgungen leisten.

Auch ein Abrufkredit kann helfen mehr zu tilgen und höhere Raten zu tragen. Diese Darlehen lassen sich nämlich, wenn sie erst einmal genehmigt sind, flexibel abrufen. Dann können höhere Raten bezahlt werden, denn es muss kein Geld für unvorhergesehene Ereignisse wie eine hohe Handwerkerrechnung oder eine Steuernachzahlung zurückgelegt werden. Stattdessen transferiert man dann vom Rahmenkreditkonto kurzfristig Geld auf das Girokonto. Zinsen fallen nur für den Betrag an, der auch tatsächlich in Anspruch genommen wird. Auch hier gilt: Wer seiner finanziellen Disziplin nicht traut, der muss monatliche Raten vereinbaren, mit denen der Abrufkredit automatisch getilgt wird. Außerdem sollte diese Form der Finanzierung nur hin und wieder in Anspruch genommen werden, wer sie regelmäßig nutzt zahlt höhere Zinsen als er beim Ratenkredit spart.

Fazit

Niedrige Raten bedeuten immer auch längere Laufzeiten und damit höhere Zinsen. Oder aber eine Schlussrate, die ebenfalls die Zinsbelastung erhöht und außerdem zum Risiko werden kann, wenn eine teure Anschlussfinanzierung nötig werden sollte. Der Königsweg heißt deshalb Flexibilität, das bedeutet niedrige Raten und die Möglichkeit, kostenlose Sondertilgungen zu leisten. Idealerweise sind auch Ratenanpassungen möglich.

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Paul Scheuschner

Kredite.org Autor

Paul Scheuschner

Paul ist Autor von Kredite.org und seit der Gründung in 2013 dabei. Sein Finanzwissen basiert auf einer Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, die er von August 2006 - Januar 2009 in Berlin bei der Allianz Versicherung durchlaufen hat. Er hat in dieser Zeit sowohl für die Allianz Versicherung im Innen- und Außendienst, als auch bei der Dresdner Bank (heute Commerzbank) gearbeitet.