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Ratenverzug droht – was vor Zahlungsverzug zu tun ist

Das Wichtigste in Kürze:

  • Ratenverzug bedeutet oft Schufa-Eintrag und hohe Mahngebühren
  • rechtzeitiger Kontakt zur Bank bzw. zum Kreditgeber oft die beste Wahl, denn ggf. sind Ratenpausen möglich
  • Dispo schnelle, aber teure Alternative
  • Mikrokredit als Alternative, je nach Restschuld sogar eine Ablösung und Umschuldung zu günstigeren Konditionen möglich
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Manchmal ist es ein unvorhergesehenes Ereignis, eine lange Krankheit beispielsweise. Nach sechs Wochen läuft üblicherweise die Lohnfortzahlung aus, dann bekommen Arbeitnehmer das deutlich niedrigere Krankengeld. Vielleicht hat man sich aber auch einfach verrechnet und zu viel Geld ausgegeben. So oder so, ein Ratenverzug ist teuer und ärgerlich. Besser man nutzt kluge Strategien um ihn abzuwenden.

Was der Ratenverzug für Folgen hat

Ein Ratenverzug bedeutet, wenn nicht rechtzeitig mit der Bank eine Vereinbarung getroffen wird, zunächst einen Schufa-Eintrag. Denn die Kreditauskunftei sammelt nicht nur Daten zur Höhe der Schulden, sondern auch darüber, ob die Schuldner pünktlich zahlen. Das ist nicht nur einer der wesentlichen Faktoren im Algorithmus der Schufa, sondern sogar fast so etwas wie deren Ursprung. Die Berliner Elektrizitätswerke Bewag machten die Möglichkeit zur Ratenzahlung für ihr Elektrogeräte-Programm nämlich einst davon abhängig, ob die Kunden zuvor ihre Stromrechnung ohne Verzug bezahlt hatten. Später boten sie diese Informationen auch anderen Kunden an und gründeten die Schutzvereinigung für Absatzfinanzierung.

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Doch der Schufa-Eintrag ist noch nicht die einzige Konsequenz, vielmehr können hohe Kosten für die Mahnung anfallen. Die Kreditvermittlungsplattform Lendico beispielsweise verlangt je Mahnschreiben 9,00 Euro Gebühr.

Kündigung droht bei Ratenverzug

Die folgenreichste Konsequenz ist die Kündigung des Darlehens, wenn der Darlehensnehmer mindestens zwei Raten in Verzug ist. Dafür müssen diese Bedingungen erfüllt sein:

  1. Zwei Raten ganz oder teilweise in Verzug.
  2. Ratenrückstand von fünf Prozent der Darlehenssumme, bei Laufzeiten unter drei Jahren zehn Prozent.
  3. Drei Mahnungen wurden verschickt.
  4. In der dritten Mahnung wurde die Kreditkündigung angedroht.
  5. Nach der dritten Mahnung ist eine Frist von zwei Wochen verstrichen.

Nur wenn alle fünf Bedingungen erfüllt sind, kann die Bank das Darlehen kündigen. Dann muss der volle Betrag sofort zurückgezahlt werden. Ist das nicht möglich, kann eine Zwangsvollstreckung eingeleitet werden.

Alternativen zum Ratenverzug: Ratenaussetzung

Bei vielen Banken ist das Aussetzen einer Rate möglich. Es fallen dafür meist keine Extragebühren an, allerdings müssen natürlich Zinsen gezahlt werden. Im Vergleich zum Ratenverzug ist das aber immer die bessere Möglichkeit.

Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt bereits beim Ratenkreditvergleich einen Anbieter, der Ratenpausen garantiert. Oft ist eine Ratenaussetzung im Jahr möglich, beispielsweise bei der Targobank. Andere, wie die norisbank, erlauben über die gesamte Laufzeit nur eine bestimmte Zahl von Ratenpausen. Besonders großzügig ist die Regelung beim easyCredit, wo alle sechs Monat eine Ratenpause möglich ist und sich die Raten darüber hinaus dauerhaft oder für einen kurzen Zeitraum absenken lassen.

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Wo es keine feste Regelung gibt, sollten Schuldner in jedem Fall mit der Bank Kontakt aufnehmen und ihre Situation schildern. Womöglich räumt die Bank eine Ratenpause ein. Grundsätzlich ist das auch im Interesse des Kreditinstituts, denn das kann so länger Zinsen verlangen. Nur wenn die Laufzeit eines Darlehens durch ständigen Ratenverzug zu lang wird, kann das zum Problem für die Bank werden, schließlich hat sie ihre Planungen auf einer anderen Basis abgeschlossen. Eine von vorne herein längere Laufzeit hätte beispielsweise meist höhere Zinsen bedeutet.

Weitere Alternativen zum Ratenverzug

Der Kontakt zur Bank ist grundsätzlich meist die beste Variante. Lässt die sich nicht auf eine Ratenpause ein, gibt es aber Alternativen. Die erste ist die Überziehung des Kontos. Der Dispokredit ist zwar teuer, doch im Vergleich zu einem Mahnverfahren und einem Schufa-Eintrag die bessere Wahl.

Wer keinen Dispo hat oder dort zu hohe Zinsen zahlt, der kann mit einem Mikrokredit Geld beschaffen. Bei Vexcash lassen sich bis zu 500 Euro für maximal 60 Tag leihen. Das Geld ist schnell auf dem Konto und hilft, einen Ratenverzug zu vermeiden. Allerdings sollten Kunden nur für maximal 30 Tage einen Kredit beantragen, denn die Variante mit einer Laufzeit von zwei Monaten ist unverhältnismäßig viel teurer. So fällt dann eine einmalige Gebühr an und es müssen auf den gesamten Betrag für beide Monate Zinsen gezahlt werden, obwohl die Hälfte schon nach einem Monat zurückgezahlt werden musste. Besser ist es deshalb, nur für 30 Tage ein Darlehen zu beantragen und wenn das Geld knapp wird für weitere 30 ein neues über die Hälfte oder zwei Drittel der Rate.

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Eine Mischung aus Mikrokredit und Ratenkredit ist das Direktgeld der Targobank. Dabei lassen sich 100 bis 3.000 Euro aufnehmen und in zwei bis sechs Raten bezahlen, wobei jede Rate mindestens 50 Euro betragen muss. Wer eigentlich eine Kreditrate von 300 Euro zahlen müsste, der kann beispielsweise diesen Betrag über das Direktgeld borgen und schließlich in maximal sechs Raten abbezahlen.

Auch ein klassischer Ratenkredit kann dazu dienen, eine Rate aus einem anderen Darlehen zu bezahlen. Doch die sind meist erst ab tausend Euro möglich, so hoch sind nur selten die monatlichen Kreditraten. Bietet die Bank kostenlose Sonderzahlungen an, dann ist es natürlich möglich, mit einem Darlehen über 1.000 Euro nicht nur die fällige Rate zu bezahlen, sondern den Rest gleich für eine Sondertilgung zu nutzen.

Ratenverzug bei der Kreditplanung vermeiden

Wer ein Darlehen aufnimmt und auf Nummer sicher gehen will, sollte gleich die Möglichkeit eines Ratenverzugs mit berücksichtigen. Beispielsweise indem ein Kreditgeber gewählt wird, der mindestens eine Ratenpause anbietet. Die Option „Sicherheit“ des easyCredit bietet sogar zwei Ratenpausen im Halbjahr an, allerdings können Schuldner dann auch versucht sein, zu leichtfertig die Rückzahlung ihres Darlehens aufzuschieben.

Flexibel in der Rückzahlung sind Abrufkredite. Die funktionieren ähnlich wie ein Dispo, man erhält einen Kreditrahmen und kann dann innerhalb dieser Grenzen flexibel Geld abrufen. Zwar gibt es bei vielen auch eine feste Rate, die monatlich zurückgezahlt werden muss, doch das lässt sich umgehen, indem das Geld für die Rate zuerst abgerufen und dann wieder zurückgezahlt wird.

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Allerdings sind Abrufkredite wie der Rahmenkredit der ING-DiBa meist deutlich teurer als ein klassischer Ratenkredit.

Wer Angst vor Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit hat, kann sein Darlehen außerdem oft mit einer Kreditausfallversicherung dagegen absichern. Wenn aufgrund einer langen Krankheit nur noch Krankengeld gezahlt wird oder man gerade seinen Arbeitsplatz verloren hat, dann zahlt die Versicherung für einen vorher festgelegten Zeitraum, oft ein Jahr, die Raten weiter. Ob sich eine solche Versicherung lohnt, hängt vom Einzelfall ab und auch vom individuellen Wunsch nach Sicherheit.

Fazit

Ratenverzug droht – was vor Zahlungsverzug zu tun istEin Ratenausfall kann teuer werden und im schlimmsten Fall die Kündigung des Darlehensvertrags durch die Bank zur Folge haben. Bei Immobilienkrediten kann sogar die Zwangsversteigerung des eigenen Hauses drohen, wenn keine Anschlussfinanzierung gefunden wird, beim Autokredit der Verkauf des Fahrzeugs. Meistens lässt sich das aber vermeiden, wenn mit der Bank Kontakt aufgenommen wird. Viele Verträge sehen Ratenpausen vor, wo das nicht der Fall ist kann eine Ratenaussetzung oft individuell vereinbart werden. Geht das nicht, kann ein Kurzzeitkredit die Lücken schließen.

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Paul Scheuschner

Kredite.org Autor

Paul Scheuschner

Paul ist Autor von Kredite.org und seit der Gründung in 2013 dabei. Sein Finanzwissen basiert auf einer Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, die er von August 2006 - Januar 2009 in Berlin bei der Allianz Versicherung durchlaufen hat. Er hat in dieser Zeit sowohl für die Allianz Versicherung im Innen- und Außendienst, als auch bei der Dresdner Bank (heute Commerzbank) gearbeitet.