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Vorschusszinsen: Definition und aktuelle Situation

Bei der Suche nach einem passenden Sparkonto spielt die Verzinsung des angelegten Kapitals für viele Anleger eine entscheidende Rolle. Die Regelungen zur Auszahlung des angesparten Geldes werden dabei leider allzu oft in den Hintergrund gedrängt, dabei fallen auch in diesem Bereich ernstzunehmende Kosten für eine nicht vertragsmäßige Auszahlung von Guthaben an – zum Beispiel die sogenannten Vorschusszinsen.

Anhand diesem, in einem Prozentwert angegeben, Kostenfaktor sollen Konsumenten schnell erkennen können, welche Gebühren mit einer verfrühten Auszahlung von Sparguthaben verbunden sind. Gerade bei kapitalintensiven und langfristig angelegten Sparkonten können zum Beispiel diese Vorschusszinsen zu einem wesentlichen Kostenfaktor werden der die eigentlich einkalkulierten Zinserträge schnell vernichten kann. Aus diesem Grund ist es unabdingbar, die Vorschusszinsen in jeden Vergleich eines bestimmten Finanzproduktes mit aufzunehmen und diese ins Endergebnis einfließen zu lassen.

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Doch worum handelt es sich bei den Vorschusszinsen eigentlich im Detail? Nehmen wir an, Sie vereinbaren mit Ihrer Bank ein Sparbuch mit 10.000 € Guthaben einzurichten und dieses über einen Zeitraum von 10 Jahren anzulegen, um damit Zinserträge zu erwirtschaften. Ihnen steht es laut Vertrag frei, eine Summe von maximal 2000 € innerhalb dieses Zeitraumes ohne Angabe von Gründen für eigene Zwecke zu verwenden.

Im Kleingedruckten des Vertrages hat das Bankinstitut allerdings festgehalten, dass eine Verfügung von mehr als den genannten 2000 € innerhalb der kommenden 10 Jahre die Zahlung von Vorschusszinsen zur Folge hat. Mit dieser Strafzahlung sichert sich das Bankinstitut seinerseits eine gewisse Planungssicherheit, denn das angelegte Geld wird von Seiten der Bank ebenso in Zinsen erwirtschaftende Projekte investiert. Ob Postbank, Deutsche Bank oder Commerzbank: Vorschusszinsen berechnen fast alle Finanzinstitute.

Somit kompensieren Sie als Kunde durch Zahlung der Vorschusszinsen die ausfallende Möglichkeit der Bank, mit dem von Ihnen zugesagten Kapital Gewinne zu erwirtschaften, welche wiederum anteilig in Form der vertraglich zugesagten Zinsen an Sie ausgeschüttet werden. Im Prinzip lässt sich die Aussage formulieren: Sie zahlen bei verführter Verfügung über angelegtes Sparguthaben einen Teil Ihrer Zinserträge selbst.

Vorschusszinsen vermeiden: Die besten Möglichkeiten im Überblick

Da es gerade bei langfristigen Sparprodukten im Laufe der Jahre immer passieren kann, dass unvorhersehbare Ereignisse Sie zur Verwendung angesparten Kapitals zwingen, ist es unbedingt erforderlich die Höhe der Vorschusszinsen in die Entscheidungsfindung für oder gegen ein bestimmtes Finanzprodukt einfließen zu lassen. Nur so vermeiden Sie als Sparender ärgerliche und vor allem vermeidbare Situationen in der Zukunft und genießen vollste Flexibilität über Ihr Sparguthaben ohne mit unangenehmen Zusatzkosten rechnen zu müssen.

Leider verstecken sich die genauen Angaben zu den wesentlichen Bestimmungen der Vorschusszinsen oft in den Tiefen der Produktinformationsblätter und allgemeinen Geschäftsbestimmung, sodass es ein gewisses Maß an Eigeninitiative seitens des zukünftigen Anlegers erfordert, diese in Erfahrung zu bringen.

Diese Arbeit ist aber unbedingt vor der Entscheidung für ein bestimmtes Produkt auszuführen, denn die verschiedenen Finanzdienstleister bieten im Bereich der Vorschusszinsen ganz unterschiedliche Regelungen und Vertragsbestimmungen. Nur durch ein aufmerksames Lesen kann das beste Produkt für den eigenen Verwendungszweck und das persönliche Sparvorhaben gefunden werden.

In diesem Rahmen werden Ihnen auch alle anderen, eventuell nicht leicht ersichtlichen, Zusatzkosten auffallen, die Sie bei Abschluss des entsprechenden Sparvertrages oder Tagesgeldkontos eventuell zu zahlen hätten. So liegen Ihnen bereits vor einer Entscheidung alle wesentlichen Informationen vor und es lässt sich eine realistische Kostenkalkulation aufstellen.

Sollten die oftmals sehr umständlich formulierten Vertragsbestimmungen nicht klar verständlich sein, zögern Sie nicht diese Fragen vor der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Finanzprodukt zu stellen. Bankberater helfen Ihnen gerne bei der Klärung dieser Unklarheiten und bringen Ihnen die Details näher – spätestens auf Ihren Kundenwunsch hin.

Vergleich der Zinssätze der größten deutschen Bankhäuser

Grundsätzlich lassen sich ausgesuchte Sparkonten und Tagesgeldkonten nur dann miteinander vergleichen und bewerten, wenn die entsprechenden persönlichen Angaben zu Ihrem Anlagewunsch vorliegen. Daher lässt sich keine allgemein gültige Aussage über die Höhe der Vorschusszinsen treffen – diese variieren stark von Bank zu Bank und müssen deshalb vor der Entscheidung für ein bestimmtes Sparbuch unbedingt mit denen der Konkurrenz verglichen werden. So finden Sie schnell und einfach die Anlagevariante, welche am besten auf Ihre persönliche Finanzsituation zugeschnitten ist und alle wesentlichen Kundenmerkmale und Angaben berücksichtigt.

Beispiel: So berechnen Sie die Vorschusszinsen richtig

Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht und beispielhafte Anleitung, wie die Berechnung und exakte Bestimmung der Vorschusszinsen im Detail erfolgt.

Zur Situation: Familie Bolte verfügt über ein Sparbuch mit einem Guthaben von insgesamt 10.000 €. Zur Reparatur des defekten Dachs ihres Eigenheims benötigen die Boltes einen Betrag von 5000€, möchten das Sparbuch aber nicht vorzeitig kündigen. Laut den Vertragsbestimmungen kann die Summe von 2000 € jederzeit und ohne die Zahlung von Vorschusszinsen entnommen werden, für die übrigen 3000 € werden aber Vorschusszinsen berechnet. Da die Summe erst nach 90 Tagen wieder einbezahlt werden kann, werden für 90 Tage Vorschusszinsen fällig.

Sollzinssatz: 0,68 % Dauer: 90 Tage Entnahmebetrag: 3000 €

  • 3000 € * 0,68 % = 20,40 €
  • 20,40 € / 360 Tage = 0,057 €
  • 0,057 € * 90 Tage = 5,10 €

Für den Zeitraum von 90 Tagen werden somit Vorschusszinsen in Höhe von 5,10 € in Rechnung gestellt.

Sparbuch oder Tagesgeldkonto: Welches Modell lohnt sich für Sie?

Neben der zugesagten Verzinsung von angelegtem Kapital stellt die Verfügbarkeit der Spareinlagen den wohl größten Unterschied zwischen einem Tagesgeldkonto und einem Sparbuch dar.

Im direkten Vergleich kommen Anleger bei Nutzung eines Tagesgeldkontos wesentlich flexibler und einfacher an ihr erspartes Kapital und können es so auch ohne Zusatzkosten für alle erdenklichen Finanzierungsvorhaben einsetzen. Auch in vielen Jahren bleibt diese Spontanität der freien Verfügbarkeit erhalten, sodass auch in Zukunft sicher mit dem angesparten Geld geplant werden kann.

Bei Einzahlung auf ein Sparbuch ist es in den meisten Fällen anders. Hier besteht bei den meisten Banken die Möglichkeit, einen bestimmten Maximalbetrag (oft 2000 €) pro Monat zur freien Verwendung abheben zu können, größere Beträge müssen aber fast immer im Voraus angekündigt werden. Je nach Anbieter werden dann Vorschusszinsen in einer vorher festgelegten Höhe berechnet.

Anhand dieser Fakten wird klar, dass sich die Verwendung von einem Tagesgeldkonto für Personen eignet, die über begrenzte Ersparnisse verfügen, diese aber trotzdem gewinnbringend anlegen möchten. Sollte das angesparte Geld kurzfristig für ungeplante Ausgaben benötigt werden, kann es innerhalb kürzester Zeit abgehoben und ohne Zahlung zusätzlicher Strafgebühren oder Vorschusszinsen verwendet werden.

Ist hingegen sichergestellt, dass anzulegende Beträge auch auf lange Sicht nicht als finanzielle Rücklage benötigt werden, lohnt die Nutzung eines Sparbuches. Hier erhalten Anleger in fast allen Fällen eine deutlich höhere Verzinsung für angespartes Kapital als auf Tagesgeldkonten.


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Paul Scheuschner

Kredite.org Autor

Paul Scheuschner

Paul ist Autor von Kredite.org und seit der Gründung in 2013 dabei. Sein Finanzwissen basiert auf einer Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, die er von August 2006 - Januar 2009 in Berlin bei der Allianz Versicherung durchlaufen hat. Er hat in dieser Zeit sowohl für die Allianz Versicherung im Innen- und Außendienst, als auch bei der Dresdner Bank (heute Commerzbank) gearbeitet.