Zinsloser Kredit vom Jobcenter
Das Wichtigste in Kürze
Arbeitslose haben es schwer, einen Kredit zu bekommen. Sie können allerdings in Notfällen ein zinsloses Darlehen vom Jobcenter erhalten.
Als die Grundsicherung nach dem SGB II, im Volksmund nur Hartz IV genannt, im Jahr 2005 eingeführt wurde, da sollte sie den Leistungsempfängern auch mehr Selbständigkeit erlauben. Im Vergleich zur vorher gezahlten Sozialhilfe nach dem Bundessozialhilfegesetz (BSHG, seit 2005 außer Kraft) waren die Leistungen höher, dafür fielen viele Sonderleistungen weg.
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Pauschalierung statt Einzelzahlungen
Nach dem alten BSHG übernahm das Amt beispielsweise die Kosten für einen neuen Kühlschrank. Das führte immer wieder zu Streitigkeiten mit den Sozialämtern, denn die Haushalte hatten kein Interesse daran, ihre Geräte pfleglich zu behandeln. Je schneller sie kaputt gingen, desto eher bekam man vom Sozialamt etwas Neues.
Da schien es eine gute Idee, dass mit dem SGB II die Leistungen stärker pauschaliert wurden. Statt einen neuen Kühlschrank oder eine neue Waschmaschine zu bezahlen, wurde die sogenannte Regelleistungen um einen Anteil für solche Investitionen erhöht. Weniger Arbeit für die Behörden und mehr Eigenverantwortung, scheinbar eine Situation in der alle gewinnen. In der Praxis aber ergaben sich daraus oft Probleme.
Denn nur wenige Leistungsempfänger legten monatlich Geld zurück, wie sich die Väter und Mütter des SGB II das ursprünglich vorgestellt hatten. Geht die Waschmaschine kaputt oder fällt der Herd aus, bleibt oft nur die Finanzierung über ein Darlehen.
Kaum Kredite für Grundsicherungsempfänger
Wer die sogenannte Grundsicherung für Arbeitsuchende empfängt hat auf dem regulären Kreditmarkt aber kaum Chancen. Denn das Einkommen liegt so niedrig, dass es im Falle eines Falles nicht pfändbar wäre. Viele Angebote sind unseriös. Auf keinen Fall sollten Sozialhilfeempfänger einem Vermittler vorab Geld für seine Dienste zahlen.
Besser ist in den meisten Fällen der Weg zum Jobcenter. Das kann nämlich einen zinslosen Kredit vergeben. Dabei werden die Kredite vom Jobcenter keinesfalls leichtfertig vergeben, sondern der Hartz IV-Empfänger muss nachweisen, dass eine Notsituation vorliegt. Der Kauf einer neuen Waschmaschine wäre eine solche, ein neues Handy in den meisten Fällen nicht.
Fazit
Wie viele Leistungsempfänger ein solches Darlehen bekommen ist aktuell nicht bekannt. Auch über die durchschnittliche Höhe weiß man nichts. Im Jahr 2014 hatte sie bei 365,- Euro gelegen. Das ist einerseits relativ wenig, allerdings liegt auch das Einkommen dieser Klientel niedrig.
Klar ist aber, dass viele Sozialhilfeempfänger Bedarf an Darlehen haben. Nicht immer liegt das an schlechter Haushaltsplanung, oft gehen wichtige Geräte auch schneller kaputt, als ausreichend Geld angespart werden konnte.
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