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Girokonto wechseln – Das sollte man beachten

Unzufrieden mit dem aktuellen Girokonto? – Das kann aus x-beliebigen Gründen der Fall sein. Oft sind es die Kontoführungsgebühren, die langfristig zu teuer werden und dazu verleiten, das Girokonto zu wechseln. In diesem Artikel beschäftigen wir uns genauer mit dem Thema, was man beachten sollte, wenn man das Konto wechseln möchte.

Gründe, das Girokonto zu wechseln

Wie wir in der Einleitung geschrieben haben, kann es verschiedenste Gründe haben, dass man das Girokonto wechseln möchte. Allen voran geht oft der Faktor Kontoführungsgebühren, die je nach Bank 6,95 Euro im Monat oder noch mehr betragen können. Dagegen sind Konten, die komplett kostenlos funktionieren, natürlich einfach attraktiver. „Bessere Angebote“ halten wir also fest. Dazu können auch verwandte Bankprodukte gehören, zum Beispiel Kredite. Bietet eine Bank tolle Kredite oder Sparmöglichkeiten an, die man langfristig vermutlich nutzen möchte, lohnt es sich, auch mit dem Konto gleich zu dieser Bank zu ziehen.

Genauso gut kann es ein Umzug sein, der den Wechsel zu einer anderen Bank und somit zu einem anderen Konto erforderlich macht. In unserem Ratgeber zum Girokonto allgemein haben wir festgestellt, dass zum Beispiel Bar-Einzahlungen nur an den Automaten der eigenen Bank funktionieren. Diese sind nach dem Umzug entfernt. Ebenso müsste man weitere Wege für persönliche Beratungen in Kauf nehmen. Es liegt also nahe, sich nun für eine Bank zu entscheiden, die in der Nähe vom neuen Wohnsitz ihr Geschäftsgebiet hat. Reine Online-Banken sind davon ausgeschlossen, da diese keine Filialen haben und über Geldautomaten-Netzwerke funktionieren. Dazu sollte man beim Wechsel und Vergleich des Girokontos prüfen, welche Geldautomaten in der Nähe sind, um kostenpflichtige Abhebungen zu vermeiden, weil man sich vielleicht falsch entschieden hat.

Diese beiden Thematiken kommen in den meisten Fällen als Grund infrage – Außer diesen sind es noch allgemein bessere Dienstleistungen im Service, höhere Zuverlässigkeit der neuen Bank, größere Seriosität oder schlicht und einfach Werbung. Selbst wenn noch immer keiner dieser Gründe bei Ihnen zutrifft, so können Sie natürlich trotzdem das Girokonto wechseln. Heutzutage ist das sogar ziemlich einfach.

Hinweis: Schauen Sie sich auch unseren Ratgeber „Konto mit Pfändungsschutz (p-Konto)“ an.

Wichtig: Transaktionen neu organisieren

Hat man sich für das richtige Konto entschieden und dieses eröffnet und eingerichtet, müssen vor allem bisherige Transaktionen umgeleitet und neu organisiert werden. Dazu haben wir folgende Punkte gebildet:

Einnahmen:

  • Lohn, Gehalt, Rente, Arbeitslosengeld (erfahren Sie mehr darüber in unserem Ratgeber „Girokonto und Hartz 4„), Beamtenbesoldung – Informieren Sie den entsprechenden Ansprechpartner bei Ihrem Arbeitgeber bzw. das Arbeitsamt oder die Rentenkasse über Ihre neue Kontoverbindung, damit das monatliche Haupteinkommen fortan auf dem neuen Konto landet.
  • Kindergeld, Elterngeld, Wohngeld, sonstige soziale Leistungen – Auch die Ansprechpartner der sonstigen monatlichen Nebeneinkommen müssen informiert werden, damit das Geld ankommt.
  • Nebeneinkommen (z.B. Miete, Pacht, Ebay, …) – Damit auch hier das Geld weiterhin ankommt, müssen die entsprechenden Personen informiert oder die Bankverbindungen online geändert werden.
  • Für Selbstständige: Unbedingt sollten alle Geschäftspartner über die neue Bankverbindung informiert und die Bankverbindung auf allen geschäftlichen Unterlagen geändert werden.

Ausgaben

  • Versicherungen, Handy- & Internetanbieter, Amazon, Strom und Gas, PayPal und weitere Lastschriften – Damit es nicht zu teuren Mahnungen kommt, weil ein Finanzpartner keine Lastschriften mehr ziehen kann, sollten Sie alle Institutionen informieren bzw. dort Ihre Bankverbindung ändern, wo automatisch Lastschriften eingezogen werden.
  • Daueraufträge (z.B. für Kreditraten) – Vorher eingerichtete Daueraufträge müssen nun erneut eingerichtet werden, damit das Geld weiterhin pünktlich zum Termin automatisch überwiesen wird.

Die Geldempfänger von Transaktionen, die nicht mit dem Lastschriftenverfahren getätigt werden, müssen nicht informiert werden. Sie müssen nur dann jemanden informieren, wenn die Transaktion automatisch erfolgt, wenn Sie Ihr Girokonto wechseln.

Was ist beim alten Konto noch zu tun?

Bevor Sie Ihr altes Girokonto kündigen, müssen Sie eventuell vorhandene Schulden ausgleichen. Das betrifft negative Kontostände und damit einher Dispo-Kredite. Normale Kredite bei der alten Bank können weiterlaufen, genauso Kreditkarten und Sparkonten. Die Raten und Kreditkartensalden werden einfach vom neuen Girokonto aus bezahlt und Sparbeträge können auf das Konto bei der alten Bank überwiesen werden. Wer dabei nicht 2-3 Tage warten möchte, die das Geld von Konto zu Konto braucht, sollte jedoch überlegen, bei der neuen Bank auch gleich ein (meist kostenloses) Sparkonto mit zu eröffnen. Dann muss man das Geld nicht überweisen, sondern lediglich umbuchen, was sofort funktioniert. Ist bei der alten Bank alles schuldenfrei, kann direkt gekündigt werden; eventuell müssen Sie Kündigungsfristen in Kauf nehmen. Kündigen Sie das alte Konto aber erst dann, wenn das neue komplett eingerichtet und alle Ansprechpartner informiert sind, dass Sie ein neues Konto haben.

Prämien – Ein guter Grund für den Girokonto-Wechsel?

Viele Banken werben nicht nur für ein kostenfreies Girokonto, sondern auch mit attraktiven Prämien wie ausgezahlten Boni bis zu 120 Euro oder auswählbaren Sachgeschenken, z.B. Bluetooth-Lautsprecher oder Magazin-Abonnements. Sie können das gerne beim Vergleich des Girokontos mit einbeziehen, aber machen Sie die Wahl Ihres neuen Kontos nicht nur davon abhängig. Beachten Sie außerdem die Konditionen dahinter, die erfüllt sein müssen, damit die Prämie ausgezahlt bzw. realisiert wird. Mehr dazu in unserem Ratgeber zum Girokontovergleich bzw. in unserem Artikel zum Girokonto mit Mindesteingang – Denn oftmals gibt es gerade die Bar-Prämien oder kostenlose Kontoführung nur, wenn die monatlichen Einnahmen (hauptsächlich der Arbeitslohn) eine bestimmte Grenze überschreiten.

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Wechselservice in Anspruch nehmen oder nicht?

Beim Wechsel des Girokontos kommt von der neuen Bank oft das Angebot für einen kostenlosen Wechselservice. Dabei übernimmt die neue Bank anhand alter Kontoauszüge die Benachrichtigung von Lastschrift-Mandaten. Sind dies besonders viele, kann sich das durchaus lohnen, nicht jeden einzeln zu informieren. Die Bankdaten in Online-Shops und Ansprechpartner für Geldeingänge müssen aber meistens trotzdem selbst geändert oder informiert werden. Das übernimmt die Bank in der Regel nicht. Auch bieten die klassischen Versorger, die vom Wechselservice informiert werden, mittlerweile gute Login-Bereiche online, in denen die Bankdaten mit ein paar Klicks geändert werden können. Darüber hinaus hat man so auch selbst die Kontrolle, wer die neuen Kontodaten bekommen oder noch nicht bekommen hat. Der Girokonto-Wechselservice war vor allem zu Zeiten sehr attraktiv, als all diese Online-Lösungen noch nicht existierten und vieles noch über Papier und Post erfolgen musste. Da war man durchaus froh, wenn die Bank diese Organisation übernommen hat. Heute ist es eher so, dass man sich die Arbeit mit der Bank teilt – Und da man das Girokonto nicht jeden Tag wechselt, kann man es entweder so machen oder eben die gesamte Organisation selbst übernehmen und alles abhaken. Das ist jedem selbst überlassen.

Was sollte beim Girokonto-Wechsel noch beachtet werden?

Wer ein neues Girokonto eröffnen möchte, sollte sich mit den Gegebenheiten mit der jeweiligen Bank vertraut machen. Einerseits gibt es Fern-Eröffnungsmöglichkeiten via Post-Ident zum Beispiel. Andererseits kann man direkt in einer Filiale der Bank kurzfristig ein Konto eröffnen. In jedem Fall sollte man einen Gehaltsnachweis und den Personalausweis bereithalten. Kurz gesagt funktioniert aber so gut wie alles genauso wie bei der Eröffnung des vorigen Kontos auch. Die Girokarten werden einige Tage nach Eröffnung und Einrichtung des Kontos zugeschickt.

Tipp: Lesen Sie auch unseren Ratgeber „Girokonto Ausland„.

Girokonto wechseln – Fazit

Wer sein Girokonto wechseln möchte, hat es in der Regel ziemlich einfach. Ohne Angabe von Gründen kann das alte Konto gekündigt werden (es muss natürlich schuldenfrei sein), sobald das neue Girokonto fertig eingerichtet ist. Ein Wechselservice informiert die wichtigen Lastschriften-Mandate über die neue Bankverbindung, was man auch selbst übernehmen kann. Wissen auch der Arbeitgeber und alle anderen genannten Ansprechpartner über die neue Bankverbindung Bescheid, ist bereits alles vollzogen und das neue Girokonto kann ausgenutzt werden.

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Paul Scheuschner

Kredite.org Autor

Paul Scheuschner

Paul ist Autor von Kredite.org und seit der Gründung in 2013 dabei. Sein Finanzwissen basiert auf einer Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, die er von August 2006 - Januar 2009 in Berlin bei der Allianz Versicherung durchlaufen hat. Er hat in dieser Zeit sowohl für die Allianz Versicherung im Innen- und Außendienst, als auch bei der Dresdner Bank (heute Commerzbank) gearbeitet.