Barkredit » Was genau ist das? | Definition
Das Wichtigste in Kürze:
- Barkredit ist ein anderer Begriff für Dispokredit oder Kontoüberziehung
- Im Verwaltungsaufwand geringer als ein Ratenkredit, aber deutlich teurer
- Ein solcher Barkredit sollte deshalb nur für kurze Zeitspannen genutzt werden
- Für langfristige Finanzierungen eignet sich ein Ratenkredit
Inhaltsverzeichnis
Geben Sie einmal in Googles Such-Feld den Begriff „Barkredit“ ein, was Sie vermutlich bereits gemacht haben, wenn Sie auf dieser Seite gelandet sind. Sie werden aber sicher auch festgestellt haben, dass die Suchergebnisse höchst divers waren. Einige suggerierten den Barkredit als einfache und schnelle Variante des Ratenkredits. Andere gehen sogar von einer Barauszahlung von Krediten für Kunden ohne Girokonto aus. Oder wirklich konfus von einem Kredit für eine Bar, ein Lokal. Ganz ehrlich? – Das ist alles Humbug. Wir erklären, was es mit dem Barkredit wirklich auf sich hat.
Was genau ist ein Barkredit?
Die Grunddefinition des Barkredits ist erst einmal: „Kredit, der dem Kreditnehmer sofort in bar ausgezahlt wird“. Also etwa doch so ein Ratenkredit, der nicht überwiesen, sondern bau auf die Hand ausgegeben wird? – Nein, es ist nicht die Barauszahlung in Geldscheinen am Bankschalter gemeint, sondern die quasi automatische Bereitstellung.
Denn genau genommen ist die Bezeichnung Barkredit nur ein anderer Begriff für Dispokredit oder Kontoüberziehung. Und damit dürften die meisten schon eher etwas anfangen können. Wir sprechen also nicht von einem Kredit mit Anfrage, Prüfung, SCHUFA, Laufzeit und Top-Zinsen. Sondern vom Überziehungsrahmen eines Girokontos, der bei der Eröffnung mit guter Bonität eingerichtet werden kann. Die Summe, die man mit dem Konto im Minus ist, ist der Barkredit.
Kein Ratenkredit und deutlich teurer
„Klasse“, denken sich vielleicht einige, „kann ich ja jetzt einfach mit dem Konto ins Minus gehen und spare mir dafür den Verwaltungsaufwand eines richtigen Kredites“. Falsches gedacht jedoch, denn einen wichtigen Nachteil hat der Barkredit: Er ist unheimlich teuer. Wenn man ihn nur kurzfristig beansprucht und direkt wieder ausgleichen kann, ist er eine gute Möglichkeit zur Liquiditätsbeschaffung. Im umgekehrten Fall ohne direkten Ausgleich mit neuem Gehalt oder sonstigem, ist der Barkredit aber auf keinen Fall zu empfehlen. Wie hoch genau die Kosten sind, lässt sich am Dispozins im Girokonto-Vertrag ablesen. Wenn es also um die Finanzierung von etwas geht, ist der Barkredit die falsche Entscheidung. Nehmen Sie ihn nicht und entscheiden Sie sich für normale Ratenkredite, ggf. auch mit Zweckbindung.
Zum Weiterlesen:
- Dispozinsen: Verhandeln mit der Bank kann sich lohnen
- Ratenkreditrechner
- Sofort über Dispo ohne Gehaltseingang verfügen
Barkredit und Rahmenkredit – Unterschiede?
Der einfache Unterschied lautet: Barkredite sind für Privatverbraucher, Rahmenkredite für Selbstständige mit Geschäftskonten. Gehen wir näher ins Detail, entdecken wir noch einen weiteren Unterschied. Denn während beim Barkredit außer den typischen Barkredit-Zinsen keine Kosten anfallen, werden beim Rahmenkredit Bereitstellungszinsen zusätzlich zu den anderen Zinsen verlangt. Das bedeutet, schon indem die Bank den Rahmenkredit grundsätzlich gewährt (ohne ihn „auszuzahlen“), fallen Zinsen an. Im Privatkundengeschäft kann man diese Regelung nicht durchsetzen, weil der Wettbewerb zwischen den Banken zu hart ist und Kunden verloren gehen könnten.
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Barkredit-Zusammenfassung:
Ein Barkredit ist eine Kreditlinie auf einem bestehenden Konto, die ohne festen Rückzahlungsplan ausgeschöpft, wieder zurückgefahren und auch gleich wieder ausgeschöpft werden kann. Andere Begriffe sind Dispokredit und Rahmenkredit. Genutzt werden sollte ein solcher Dispokredit (Verbraucher) oder Rahmenkredit (Unternehmer) allerdings immer nur für kurze Zeitspannen, weil die Zinsen sehr viel höher als bei gewöhnlichen Ratenkrediten sind. Für langfristige Finanzierungen ist der Barkredit demnach ungeeignet.
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