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Zinsstaffel bei Krediten und Geldanlagen

Bei der Auswahl eines Kredits oder einer Geldanlage schauen die meisten Bankkunden erst einmal auf die Zinsen, um zu beurteilen, ob das Angebot gut ist. Doch bei manchen Bankprodukten muss ganz genau hingeschaut werden. Denn die Zinsen sind nicht unter allen Umständen gleich hoch, sondern es kann zu Zinssatzwechseln kommen. In diesem Fall spricht man von einer Zinsstaffel.

Wie funktioniert eine Zinsstaffel?

Bei einer Zinsstaffel hängt der jeweils gültige Zins immer von einem bestimmten Faktor ab. So kann es beispielsweise sein, dass die Höhe des Zinses nach der Laufzeit, dem Guthabenstand oder der Anlagesumme gestaffelt ist. Je nachdem welche Laufzeit vom Kunden gewählt wird oder wie viel Geld angelegt wird, fällt der Zins dann mal höher und mal niedriger aus. Der Bankkunde kann durch seine Entscheidung also Einfluss auf die Höhe der Zinsen nehmen. Zinsstaffeln kommen u.a bei Tagesgeldkonten, Festgeldkonten und Girokonten zum Einsatz.

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Vom Guthaben ins Minus – Zinsstaffel beim Girokonto

Ein Bankprodukt, das von nahezu jedem Bankkunden genutzt wird, ist das Girokonto. Auch beim Girokonto wird eine Zinsstaffel angewendet. Denn das Girokonto kann sowohl im Plus wie auch im Minus geführt werden. Dafür muss die Bank dem Kontoinhaber nur einen Dispositionskredit einräumen. Ob und in welcher Höhe dem Kontoinhaber ein Dispositionskredit eingeräumt wird, hängt von dessen Bonität ab. In der Regel gewähren die Banken dem Kontoinhaber einen Disporahmen, der dem zwei bis dreifachen des monatlichen Geldeingangs entspricht. Einmal eingerichtet kann der Kontoinhaber den Dispokredit jederzeit in Anspruch nehmen, ohne einen weiteren Antrag stellen zu müssen. Solange das Konto im Plus geführt wird, muss der Kontoinhaber keine Zinsen zahlen. Bei einigen Banken gibt es dann sogar Guthabenzinsen. Diese fallen aber relativ gering aus.

Wenn kein Guthaben mehr vorhanden ist und der Kontoinhaber mit seinem Girokonto ins Minus rutscht, muss er dafür Dispozinsen zahlen und diese Dispozinsen sind im Gegensatz zu den Guthabenzinsen wesentlich höher. Trotz des derzeitig niedrigen Zinsniveaus verlangen einigen Banken immer noch Dispozinsen im zweistelligen Bereich. Da der Dispositionskredit sehr teuer ist, sollte er auch keine Dauerlösung sein, sondern immer nur genutzt werden um kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken. Sofern das Geld fehlt, um den Dispo zeitnah wieder auszugleichen, sollte über eine Umschuldung nachgedacht werden, um die Zinskosten zu senken. Zu unterscheiden von dem Dispokredit ist die geduldete Überziehung des Girokontos. Von einer geduldeten Überziehung wird gesprochen, wenn die Bank weitere Kontoverfügungen zulässt, obwohl das Girokonto im Minus ist und der Dipositionsrahmen bereits vollständig ausgeschöpft wurde. Die Zinsen für eine geduldete Überziehung sind bei den meisten Banken noch etwas höher als die ohnehin schon hohen Dispozinsen.

Kreditsumme und Laufzeit – Zinsstaffel bei Ratenkrediten

Die Banken präsentierten häufig Werbeanzeigen für Ratenkredite mit einem besonders günstigen Zinssatz. Wenn der Kunde dann aber die gewünschte Laufzeit und Kreditsumme angibt, muss er oftmals feststellen, dass der Zinssatz deutlich höher ausfällt als in der Werbung. Das hängt damit zusammen, dass bei den meisten Banken die Kreditzinsen nach der Laufzeit und der Kreditsumme gestaffelt sind. Die günstigen Kreditangebote gelten zumeist nur für Laufzeiten von 12 oder 24 Monaten. Wenn der Kreditnehmer eine längere Kreditlaufzeit wünscht, muss er in der Regel auch einen höheren Zins zahlen. Der vereinbarte Zinssatz gilt dann für die gesamte Laufzeit. Für den Kreditnehmer bedeutet, das, er sollte vor Vertragsabschluss genau abwägen, welche Kreditlaufzeit er wählt. Eine längere Laufzeit hat den Vorteil, dass die monatliche Belastung niedriger ausfällt. Dieser Vorteil erkauft sich der Kreditnehmer jedoch durch höhere Zinskosten. Neben der Laufzeit des Kredits hat auch die gewünschte Kreditsumme Einfluss auf die Höhe der Kreditzinsen. Die günstigsten Zinsen gelten normalerweise nur für niedrige Kreditsummen. Wird ein bestimmter Kreditbetrag überschritten verlangt die Bank höhere Zinsen. Schließlich muss die Bank dann auch ein höheres Risiko tragen.

Kreditvergleich für verschiedene Laufzeiten und Kreditbeträge

Bevor Sie einen Ratenkredit aufnehmen, sollten Sie immer die Angebote der Banken vergleichen. Der Kreditvergleich wird jedoch dadurch erschwert, dass die Zinsen für einen Ratenkredit bei einer Bank nicht immer gleich hoch sind, sondern von der Laufzeit und dem Kreditbetrag abhängen. Somit lässt sich nie pauschal sagen, welche Bank derzeit den günstigen Ratenkredit anbietet. Dies muss immer individuell anhand der Kreditlaufzeit und Kreditsumme ermittelt werden. Helfen kann Ihnen hierbei der unabhängige Kreditrechner für Ratenkredite von Kredite.org. Dafür müssen Sie lediglich die gewünschte Laufzeit und den gewünschten Kreditbetrag angeben und schon findet der Kreditrechner heraus, welche Banken unter den gegebenen Voraussetzungen die günstigsten Ratenkredite anbieten. Wenn Sie bei dem Kreditrechner verschiedene Laufzeit und Kreditsumme eintragen, werden Sie selbst feststellen, dass mitunter andere Anbieter auf den vorderen Plätzen des Kreditvergleichs rangieren.

Anlagesumme und Anlagedauer – Zinsstaffel bei Geldanlagen

Auch bei vielen Produkten zur Geldanlage kommt eine Zinsstaffel zum Einsatz. Besonders beliebt bei sicherheitsorientierten Anlegern ist das Tagesgeld. Der große Vorteil des Tagesgeldkontos ist, dass ein Verlust des angelegten Geldes nahezu ausgeschlossen ist. Der Anleger erhält für das auf dem Tagesgeldkonto eingezahlten Kapital eine Verzinsung. Die Verzinsung des Tagesgelds ist bei einer Bank aber nicht immer einheitlich, oft setzen die Banken stattdessen auf eine Zinsstaffel. Bei vielen Tagesgeldkonten ist die Verzinsung nämlich nach der Anlagesumme gestaffelt. Der höhere Zinssatz, mit dem die Banken um neue Kunden werben, gilt häufig nur bis zu einer gewissen Obergrenze. Wird diese Grenze überschritten verzinst die Bank den darüberliegenden Anlagebetrag nur noch mit einem niedrigeren Zinssatz. Wer eine höhere Summe auf einem Tagesgeldkonto anlegen will, sollte deshalb genau prüfen, bis zu welcher Obergrenze der beworbene Tagesgeldzins gilt, und wie hoch die Verzinsung nach Überschreiten dieser Obergrenze ausfällt. Möglich wäre in diesem Fall auch die Aufteilung auf mehrere Anbieter, um sich immer den höheren Zins zu sichern.

Nicht nur beim Tagesgeld, sondern auch beim Festgeld kommt eine Zinsstaffel zur Anwendung. Die Festgeldanlage ist der Tagesgeldanlage relativ ähnlich. Im Unterschied zum Tagesgeld ist das Festgeld jedoch nicht jederzeit verfügbar, sondern wird für einen vorab festgelegten Zeitraum angelegt. Bei Festgeldanlagen ist die Verzinsung immer nach der Anlagedauer gestaffelt. Das bedeutet, je länger sich der Anleger bindet, desto höher ist die von der Bank gewährte Verzinsung. So wird etwa bei einer dreijährigen Anlagedauer ein höherer Zins gewährt als bei einer nur zweijährigen Anlagedauer. Eine längere Anlagedauer hat zwar den Vorteil, dass die Zinsen höher ausfallen, im Gegenzug kann der Anleger in dieser Zeit aber auch nicht mehr von einem steigenden Marktzinsniveau profitieren. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen sollte sich der Anleger also gut überlegen, ob er sein Geld wirklich langfristig anlegen will.

Beim Zuwachssparen gibt es ebenfalls eine Zinsstaffel. Der Zinssatz ist genauso wie beim Festgeld von der Laufzeit abhängig. Doch anders als beim Festgeld, wo der Zinssatz während der gesamten Laufzeit gleich hoch ist, steigt er beim Zuwachssparen Jahr für Jahr an.

Berechnung der Zinsen bei einer Zinsstaffel

Wenn die Bank statt eines einheitlichen Zinses eine Zinsstaffel verwendet, wird dadurch die Berechnung der Zinsen etwas erschwert. In diesem Fall müssen die Zinsen immer bis zu einer Änderung des Zinssatzes berechnet und danach aufaddiert werden.

Rechenbeispiel:

Bei einem Tagesgeldkonto verzinst die Bank Guthabenanteile bis 50.000 Euro mit 2,0 Prozent, die Guthabenanteile oberhalb von 50.000 Euro werden nur noch mit 1,0 Prozent verzinst. Die Gutschrift der Zinsen erfolgt jährlich. Der Anleger zahlt auf das Tagesgeldkonto 80.000 Euro ein.

Zinsen nach einem Jahr: 50.000 Euro * 0,02 + (80.000 Euro – 50.000 Euro) * 0,01
= 1.000 Euro + 300 Euro = 1300 Euro

Der durchschnittliche Zinssatz beträgt: 1300 Euro / 80.000 Euro = 1,625 %

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Paul Scheuschner

Kredite.org Autor

Paul Scheuschner

Paul ist Autor von Kredite.org und seit der Gründung in 2013 dabei. Sein Finanzwissen basiert auf einer Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, die er von August 2006 - Januar 2009 in Berlin bei der Allianz Versicherung durchlaufen hat. Er hat in dieser Zeit sowohl für die Allianz Versicherung im Innen- und Außendienst, als auch bei der Dresdner Bank (heute Commerzbank) gearbeitet.