Schiffshypothekarkredite – Sicherheit durch Schiffe
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Der Unterhalt für Schiffe und Boote ist mit hohen Kosten verbunden. Wer sich erstmals im Leben den Traum vom eigenen Schiff erfüllt, muss später oft erkennen, dass es bei Investitionen leider nicht mit dem Kauf, einem ausreichenden Versicherungsschutz und den Kosten für den Liegeplatz getan ist. Ihren großen Boom erlebten Schiffshypothekarkredite in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts. Nachdem es anfangs vor allem Spezialbanken waren, die Finanzierungen anboten, erkannten auch viele normale Banken und Dienstleister aus dem Finanzsektor die Gewinnchancen, die Schiffshypothekarkredite bieten. Denn es sind eben nicht allein Werften und Unternehmen, die als Kreditnehmer infrage kommen. Die Darlehen auf Basis von Schiffshypotheken waren und sind vielversprechend für Banken. Kreditnehmer ihrerseits erhalten oft vergleichsweise günstige Konditionen, wenn sie Geldgebern ihre Wasserfahrzeuge als Sicherheiten in Kredite einbringen können. An einem genauen Kreditvergleich führt natürlich auch hier kein Weg vorbei.
Vor allem Kreditnehmer, die nicht nur heimische Banken als Partner für Schiffshypothekarkredite erkennen, sollten exakt vergleichen und wissen, worauf sie sich einlassen. Generell gibt es viele mögliche Verwendungszwecke, für die Schiffshypothekarkrediten eine gute Wahl sein können. Die Maßnahmen können sehr unterschiedlich ausfallen. Kennen sollten Kunden in spe die Rahmenbedingungen, innerhalb derer Banken diese Art von Darlehen vergeben. Nicht überall sind alle Maßnahmen zulässig, wobei es Anbieter gibt, bei denen der Zusammenhang mit dem im Zentrum der Finanzierung stehenden Schiff sehr weit gefasst wird, so dass Kunden recht frei entscheiden können, wofür sie ihre Mittel einsetzen. Vergeben werden Schiffshypothekarkredite unter anderem von
- normalen Kreditinstituten
- Online-Finanzierern (In- und Ausland)
- Landesbanken und anderen staatlichen Instituten
- sogenannten Schiffspfandbriefbanken
Schiffsfinanzierungen im Regel im langfristigen Segment
Gerade im Online-Sektor stoßen Verbraucher, die sich für Schiffshypothekarkredite interessieren, auf vielfältige Optionen. Stammen die Kreditmodelle jedoch aus dem Ausland und nicht wenigstens aus einem EU-Land, ist zur sorgfältigen Planung geraten. Dort können höhere und andere Gebühren zulässig sein, die bei deutschen Banken und Instituten aus der Europäischen Union nicht zulässig sind aufgrund geltenden Kreditrechts. Werden Schiffshypothekarkredite zum Beispiel als normale Konsumdarlehen an Privatkunden vergeben, greift die Verbraucherkreditrichtlinie der EU. In Deutschland dürfen außerdem keine Bearbeitungsgebühren für die Antragsprüfung bei Privatkrediten in Rechnung gestellt werden, wie der Bundesgerichtshofs vor einiger Zeit höchstrichterlich entschied. Um kurzfristige Kreditvorhaben geht es bei einem Schiffshypothekardarlehen in aller Regel nicht. Laufzeiten von zehn bis 20 Jahren sind üblich. Welche Kreditsummen angeboten werden, hängt von wenigstens zwei Faktoren ab.
Auf der einen Seite entscheiden Banken individuell, bis zu welcher Größenordnung sie Kredite auf Basis einer Schiffshypothek vergeben. Auf der anderen Seite spielt aus naheliegenden Gründen der Wert der Schiffe eine Rolle, auf die als Sicherheit eine Hypothek akzeptiert wird. Typischerweise liegt die maximale Beleihungsgrenze am Markt bei 60 Prozent des Schiffswertes. Je kostbarer das Boot, desto mehr Geld können Kreditnehmer also von der Bank bekommen. Die geltenden Obergrenzen müssen selbstverständlich nicht in vollem Umfang ausgeschöpft werden. Zur Kenntnis sollten Kunden dabei nehmen, dass jeder über die Finanzierung erhaltene Euro zurückgezahlt werden muss. Ganz gleich, ob dies nun mittels Tilgung während der Kreditlaufzeit erfolgt oder in voller Höhe am Ende der Laufzeit, wie es bei Darlehen mit Endfälligkeit praktiziert wird.
Schiffshypothekarkredite – Verwendungszweck muss bekannt sein
Interessenten, die sich für den Abschluss eines Kredits mit Einbeziehung einer Schiffshypothek entscheiden, sollten zunächst einmal einen Kreditvergleich vornehmen und die Angebote dahingehend auf den Prüfstand stellen, für welche Zwecke die Darlehen verwendet werden dürfen. Banken und andere Finanzierer erweisen sich in vielen Fällen als recht flexibel und bieten ihren Kreditnehmern somit einen großen Spielraum, um unterschiedlichste Arbeiten und Vorhaben zu finanzieren.
Denkbare Gründe für die Aufnahmen eines Schiffshypothekarkredits
- Kauf eines neuen oder gebrauchten Schiffs
- Bau eines neuen Schiffs
- Reparaturen, Modernisierungen & Sanierungen eines gebrauchten Bootes
Welche Kreditsummen bekomme ich für mein Boot?
Zwar gibt es bei den langfristig angesetzten Schiffshypothekarkrediten meist keine Zweckbindung. Hinsichtlich der maximal abrufbaren Kreditsummen aber sehen Banken durchaus klare Richtlinien vor. So kommt in Deutschland in aller Regel ein maximaler Beleihungswert von 60 % des aktuellen Wertes eines Schiffes zum Einsatz. Fraglich ist dabei gerade bei sehr großen Summen und Schiffen, ob Wertgutachten von Kreditnehmern in spe von Seiten der kreditgebenden Banken ohne Wenn und Aber akzeptiert werden. Eventuell verlangen Banken neue Gutachten, wenn die vorgelegten Unterlagen schon etwas älter sind oder wenn zwischenzeitlich längere Seereisen unternommen wurden, die sich durchaus auf den Zustand auswirken können. Aus Sicht der Antragsteller können sich neue Bewertungen unter Umständen ebenfalls bezahlt machen, wenn seit der letzten Analyse des Wertes zum Beispiel weitere Arbeiten am Schiff ausgeführt wurden.
Schiffshypothekardarlehen – Einträge im Schiffsregister erforderlich
Genau genommen handelt es sich bei einem Schiffshypothekarkredit um Darlehen einer Bank, bei der die Forderungen der Kreditnehmer durch eine Hypothek auf ein Schiff abgesichert werden. Weniger umfangreiche Finanzierungen kommen als Kleinkredit möglicherweise allein mit einem ausreichend hohen, regelmäßigen Einkommen sowie einer positiven Prüfung des Schufa-Scorings aus. Spätestens bei Darlehen im höheren fünfstelligen Bereich aber wird kaum ein Weg an der Hypotheken-Absicherung vorbeiführen. Braucht es eine derartige Absicherung, kann diese auf zwei Wegen vonstatten gehen.
- Eintragung einer Hypothek im Seeschiffsregister auf Schiffe, die sich bereits im Besitz der Kreditnehmer befinden
- Hypotheken auf die Schiffe, die gerade erst finanziert werden sollen
Eintrag im Register am Heimatstandort des Schiffs
So ist der Eintrag Seeschiffsregister vergleichbar mit der Grundbucheintrag bei der Finanzierung einer Eigentumswohnung oder des Eigenheims. Rechtlich aber handelt es sich bei der Hypothek eben nicht um eine Grundschuld). Bei dem besagten Schiffsregister handelt es sich seiner Form nach um ein öffentliches Register. Geführt wird selbiges bei dem am jeweiligen Hafenplatz zuständige Amtsgericht. Somit muss vor dem Kauf also dem Grunde nach weitgehend feststehen, welcher Ort der Heimathafen der Finanzierungsnehmer ist oder sein wird. Es geht also darum, unter welcher Flagge die Schiffe fahren (werden). Das Register führt nicht allein Daten darüber, wer welche Ansprüche an einem Boot hat.
Auch folgende Daten werden im Register aufgeführt:
- Länge, Breite & Tiefe des Bootes
- Bauweise
- Angaben zu den geltenden Eigentumsverhältnissen inkl. etwaiger Rechte Dritter
Diese Daten spielen beim Register-Eintrag eine Rolle
In Deutschland zeichnet für die unverzichtbare Vermessung eines Schiffs oder Bootes das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie verantwortlich. In anderen Ländern können zum Teil andere zusätzliche Daten in den Registern gelistet sein. Die Registerauszüge aus Deutschland sind natürlich auch bei Darlehen aus dem Ausland als Grundlage für Schiffshypothekarkredite ausreichend. Sowohl See- als auch Binnenschiffe kommen – trotz der Tatsache, dass es sich dabei um bewegliche Sachen handelt – als Basis für einen solchen Kredit infrage. Die Hypotheken werden generell als Buchhypotheken geführt. Nicht nur bereits existierende Schiffe können beliehen werden. Auch Schiffe, die gerade erst gebaut werden, können beliehen werden. Jedoch spricht man hier nicht von einer „Schiffsbauwerkhypothek“ und nicht von einem Schiffshypothekarkredit. Dass Schiffshypotheken überhaupt eine Option für Finanzierungen sein können, liegt daran, dass der Gesetzgeber eine Grundsatz-Ausnahme darstellt.
Normalerweise sind Hypotheken auf bewegliche Sachen rechtlich ausgeschlossen. Für See- und Binnenschiffen gilt eine Sonderregelung. Möglich wird diese Art der Finanzierung hierzulande durch das „ Gesetz über Rechte an eingetragenen Schiffen und Schiffsbauwerken“, da in den 1940er Jahren in Kraft trat. Dem Gesetz folgend können neben „echten“ Schiffen also auch „Schiffsbauwerke“ mit einer Hypothek belastet werden. Dazu gehören auch sogenannte Schwimmdocks, gleiches gilt für Hausboote.
Schiffshypothekarkredit – Recht zur Forderungs-Befriedigung
Die Banken als Gläubiger haben bei Hypothekardarlehen auf neue, gebrauchte oder im Bau befindliche Schiffe natürlich das Recht, ihre Forderungen zu befriedigen. Diese Forderungen können Banken nicht nur gegen den eigentlichen Eigentümer durchsetzen. Auch Dritte, denen das Schiffsregister Rechte einräumt, müssen darauf vorbereitet sein, dass bei Nichtgleichung der vereinbarungsgemäßen Kreditraten Forderungen in der anteiligen Höhe geltend gemacht werden. Im schlimmstmöglichen Falle können Kreditgeber Zwangsvollstreckungen der mit einer Hypothek belastetet Schiffe als letztes Mittel der Wahl durch Durchsetzung ihrer Forderungen wählen. Zur Verwertung der Schiffshypothek kann es im gleichen Maße durch die Befriedigung aus Gegenständen kommen, über die sich der Schiffshypothekarkredit über das eigentliche Schiff hinaus erstreckt. Die Zwangsvollstreckung ist zwar der endgültige Weg für Banken, ihre Außenstände einzutreiben.
Nicht nur Kreditnehmer können Forderungen der Bank begleichen
Jedoch kann generell jede Person, die Rechte an Schiffen oder mit diesen verbundenen Gegenständen hat und diese durch die Vollstreckung zu verlieren droht, für die Befriedigungs-Ansprüche des Gläubigers aufkommen, um eine Versteigerung zu verhindern oder wenigstens einen zeitlichen Aufschub zu erreichen. Kommt es zur Begleichung der Forderungen, gehen die Forderungen des Finanzierers auf die betreffende Person über. Im Falle einer vollständigen Gläubiger-Befriedigung ist weiterhin die Löschung der Hypothek aus den Schiffs-Urkunden erforderlich, auch kommt es zur Korrektur des Registerauszugs. Denkbar ist, dass ein Schufa im Rahmen der Zwangsvollstreckung das Recht verliert, die Flagge eines bestimmten Landes zu führen. Hierzu braucht es im Zusammenhang mit dem Schiffshypothekarkredit aber widerspruchsfreie Rahmenbedingungen. Überlegen sollten sich potentielle Nutzer solcher Darlehen stets, ob sie die Belastung auf diesem Wege wirklich einzugehen bereit sind.
Die Konditionen normaler Bankkredite können zum Teil günstiger sein. Andererseits können Kreditnehmer bei sehr wertvollen Schiffen vielfach deutlich größere Kreditsummen beantragen als bei normalen Sofortkrediten für dringend erforderliche Reparaturen, bei denen nur Einkommen und Kreditwürdigkeit den Ausschlag für die Bewilligung und die Zinssätze der Finanzierung geben. Ein hoher Anteil Eigenkapital kann bei Finanzierungen mit einem sehr großen Volumen zudem Einfluss auf die Konditionen haben.
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