Wie kann ich die Kosten für meine Lebensmittel deutlich senken?
Das Wichtigste in Kürze
- Führen Sie ein Haushaltsbuch
- Planen Sie die Mahlzeiten im Voraus
- Nutzen Sie Angebote
Deutsche Haushalte geben im Schnitt etwas mehr wie 330 Euro pro Monat für Lebensmittel aus. Zugegeben in dieser Statistik sind auch die Kosten für Tabak enthalten, doch selbst, wenn man diese Ausgaben herausrechnet, kommt man immer noch auf etwas mehr wie 300 Euro monatlich. Angesichts der Tatsache, dass zumindest gefühlt immer alles teurer wird, fragt sich der eine oder andere, wie er die Kosten für Lebensmittel deutlich senken kann. Dieser Artikel gibt einige Hilfestellungen und zeigt, mit welchen einfachen aber effektiven Tricks Haushalte deutlich bei den Lebensmittelausgaben sparen können.
Noch ein Hinweis: Im Rahmen unserer Recherchen sind wir immer wieder auf die Thematik gestoßen, wie einige es schaffen, mit nur 50 Euro im Monat für Lebensmittel auszukommen. Dieser Artikel hat nicht den Anspruch das zu schaffen. Doch bereits eine Reduzierung um 100 Euro oder mehr im Monat ist für den einen oder anderen Haushalt ein enormer Fortschritt. Die Umstellung von 300 Euro auf 50 Euro im Monat für Lebensmittel ist wahrscheinlich vielen Familien auch zu groß. Dann eher das Projekt Schritt für Schritt in Angriff nehmen. Das übrige Geld kann dann zum Beispiel für die Rückführung von Schulden oder zum Sparen genutzt werden.
Inhaltsverzeichnis
Schritt 1: SOLL-IST-Stand ermitteln
Die 300 Euro im Monat, die deutsche Haushalte im Schnitt für Lebensmittel ausgeben, ist eben nur ein Durchschnittswert. Im ersten Schritt ermitteln Sie Ihren IST-Wert, also das, was Sie im Monat ausgeben. Der Begriff Lebensmittel ist etwas weiter gefasst und umfasst in der Regel auch Drogerie und Hygieneartikel – Verbrauchsgüter trifft es wahrscheinlich besser. Ihre individuellen Ausgaben werden logischerweise darüber oder darunter liegen.
Als nächstes überlegen Sie sich, wie viel von den Ausgaben Sie reduzieren wollen. Dabei müssen Sie Ihre Situation bedenken. Ein Single-Haushalt benötigt wesentlich weniger Geld als eine 4-köpfige Familie. Vielleicht fangen Sie zu Beginn an, die Ausgaben pauschal um 25 Prozent zu reduzieren. Ausgehend von den 330 Euro wären das etwas mehr wie 80 Euro. Also eine Reduzierung der Lebensmittelausgaben pro Monat von 330 auf 250 Euro. Hat man das einmal erfolgreich geschafft, könnten Sie die Ausgaben dann noch mehr reduzieren. Wichtig ist, dass der Sprung nicht zu groß wird. Denn wenn Sie sich von heute auf morgen zu sehr einschränken müssen, kann es passieren, dass Sie die Freude daran verlieren oder sogar emotional darunter leiden.
Nutzen Sie die Macht eines Haushaltsbuches
Könnten Sie sich eine erfolgreiche Firma ohne gute Buchhaltung vorstellen? Das wäre schlicht undenkbar! Genauso ist es mit Ihrem Haushaltsbudget. Wenn Sie es effektiv verwalten wollen, benötigen Sie eine private Buchhaltung in Form eines Haushaltsbuches. Das klingt jetzt vielleicht ziemlich altbacken, doch ein Haushaltsbuch kann eine enorme Macht entfalten. Zum einen setzen Sie sich zwangsläufig ständig mit dem Thema auseinander. Zum anderen sehen Sie ganz genau wo Ihr Geld hinfließt und an welchen Punkten Sie anpacken können. Die Hardliner könnten sogar noch einen Schritt weitergehen und eine Art Controlling einrichten, in dem Budgets für einzelne Bereiche festgelegt und im Anschluss akribisch ausgewertet werden.
Mittlerweile gibt es viele Haushaltbücher online und auch als App. Einige Direktbanken bieten es sogar an, die Umsätze auf dem Konto automatisch gewissen Ausgabenkategorien zuzuordnen. Ein sehr umfangreiches online Haushaltsbuch ist ein Service der Sparkassen: Der Web-Budgetplaner. Dort haben Sie viele Zusatzfunktionen, die Sie nutzen können aber nicht müssen.
8 Tipps wie Sie sofort Ihre Lebensmittelkosten senken
1. Vorräte aufnehmen und Essensplan entwerfen
Entwerfen Sie einen Essensplan, in dem Sie festhalten, was Sie die nächsten ein oder zwei Wochen essen wollen. Der Vorteil, wenn Sie für zwei Wochen Ihr planen ist, dass Sie dann auch nur zweimal im Monat Einkaufen müssen. Das wiederum spart Ihnen Zeit und auch Geld in Form von Fahrtkosten. Es ist auch erwiesen, dass Menschen mehr Geld im Supermarkt ausgeben, je öfter sie Einkaufen gehen.
Apps wie Chefkoch helfen Ihnen dabei, abwechslungsreiche Gerichte zu kochen. Schauen Sie auch zuerst nach, was Sie noch an Vorräten haben und versuchen Sie mit diesen Lebensmitteln etwas zu kreieren.
2. Anhand des Essensplans eine konkrete Einkaufsliste entwerfen
Anhand des Essenplans können Sie jetzt eine konkrete Einkaufsliste entwerfen. Dazu nutzen Sie entweder klassisch den Einkaufszettel oder Ihr Smartphone. Und wie gesagt, „konkret“ muss er sein. Also nicht einfach aufschreiben „Wasser“ oder „Käse“, sondern „6 Flaschen Wasser“ oder „Zwei Gouda Käse“ etc. Wenn Sie nämlich nicht konkret werden, geben Sie tendenziell zu viel Geld für Lebensmittel aus.
3. Größere Mengen kaufen, sofern sinnvoll
Manchmal gibt es Angebote, bei denen Sie Geld sparen können, wenn Sie größere Mengen kaufen. Schauen Sie sich dazu die Preise pro Kilo bzw. Liter an und vergleichen Sie. Natürlich muss es auch Sinn ergeben, größere Mengen zu kaufen. Das heißt, sofern es sich um Nahrungsmittel handelt, müssen Sie diese innerhalb der Haltbarkeitsspanne auch essen können. Und nicht jedes Angebot ist wirklich ein Angebot. Doch manchmal können Sie hier wirklich das eine oder andere Schnäppchen ergattern.
4. Gehen Sie niemals hungrig Einkaufen!
Sie sollten niemals hungrig Einkaufen gehen. Sicherlich haben Sie das schon mal gemacht und die Auswirkungen dürften klar sein. Sie werden fast zwangsläufig zu viel oder das Falsche kaufen. Natürlich müssen Sie auch nicht unmittelbar zuvor einen Sonntagsbraten zu sich nehmen.
5. Gehen Sie nach 20 Uhr Einkaufen
Einige Supermärkte, wie Kaufland, reduzieren die Preise für Obst, Gemüse und Backwaren nach 20 Uhr nochmal deutlich. Das liegt daran, dass der Supermarkt diese sonst wegschmeißen muss. Und dann lieber für 80 Prozent weniger verkaufen als gar nicht – so die Devise. Backwaren bekommen Sie dann oft für die Hälfte. Hier ist auch immer etwas Glück mit im Spiel, je nachdem was der Discounter gerade im Angebot hat.
6. “Ausrangierte“ Lebensmittel kaufen
Lebensmittel, die nahe dem Mindesthaltbarkeitsdatum sind, werden häufig zu stark reduzierten Preisen angeboten, ähnlich wie im vorherigen Tipp bei Obst und Gemüse. Fast jeder Lebensmittelladen hat seine Ecke, in der er diese Lebensmittel anbietet. Schauen Sie dort immer mal nach. Aber Vorsicht: Kaufen Sie nicht die „ausrangierten“ Lebensmittel nur weil sie dort liegen. Kaufen Sie diese nur, wenn Sie diese auch wirklich brauchen und vom Preis akzeptabel sind. Produkte wie „Lidl Deluxe“ sind auch nach diesem Rabatt immer noch teuer.
7. Kaufen Sie die Eigenmarken der Discounter
Man mag glauben, dass sich das mittlerweile überall herumgesprochen hat, dennoch wissen viele noch nicht, dass die meisten Discounter und Supermärkte Eigenmarken haben, die den klassischen Marken in Nichts nachstehen. Handelsmarken sind zum Beispiel Ja! oder K-Classic. Der Grund warum diese in Qualität den etablierten Marken in Nichts nachstehen ist folgender: Supermärkte wie Aldi, Lidl oder Kaufland haben keine eigenen Produktionsketten. Sie lassen ihre Produkte daher häufig bei Markenherstellern produzieren wie Müller Milch, Bahlsen oder Storck. Im Prinzip kaufen Sie dann die gleichen Produkte wie die der Markenanbieter, nur eben deutlich günstiger.
8. Auswärts Essen gehen einschränken
Wenn Sie häufig auswärts Essen gehen, dazu zählen auch Besuche in Bars und Restaurants, so können Sie sehr viel Geld einsparen indem Sie die Besuche. Obwohl es natürlich nicht immer gleich so sein muss, dass Sie überhaupt nicht mehr abends weggehen dürfen. Wie eingangs erwähnt, darf der Sprung nicht zu groß werden. Denn ansonsten verlieren Sie auch ein Stück weit Ihr Lebensgefühl. Doch falls Sie vielleicht plötzlich viel Geld sparen müssen, dann sollten Sie hier als erstes ansetzen. Ein Besuch im Café mag auf den ersten Blick gar nicht so viel Geld kosten. Doch wenn Sie in Ihrem Haushaltsbuch mal nachschauen, was monatlich dafür draufgeht, werden Sie überrascht sein. Es summiert sich eben.
Die kleinen Geldfresser
Neben den bereits genannten Tipps, wie Sie Ihre Kosten für Lebensmittel deutlich senken können, gibt es noch so ein paar kleine Tricks. Denn auch die kleinen „Geldfresser“ machen Ihr Portemonnaie leerer.
Nehmen Sie Ihr Mittagessen mit zur Arbeit anstatt etwas dort zu kaufen
Das ist ähnlich wie der Tipp, das Auswärts Essengehen einzuschränken. Doch hier geht es nicht nur um Essen- und Trinkengehen in der Freizeit, sondern auch bei der Arbeit. Natürlich müssen Sie im Gegenzug dafür bereits zu Hause vorkochen. Sie können auch belegtes Brot mit zur Arbeit nehmen, wenn Ihnen der Aufwand zu groß ist. Bringen Sie auch Ihr eigenes Wasser mit, anstatt dort ins Café zu gehen oder an einem Getränkeautomaten etwas zu kaufen.
Bringen Sie Ihre eigene Einkaufstasche mit
Das ist jetzt nicht der riesige Ausgabenposten, doch „Wer den Cent nicht ehrt…“. Einkaufstaschen im Supermarkt zu kaufen kostet jedes Mal Geld. Geld, was Sie nicht wirklich ausgeben müssen. Bringen Sie zum Beispiel Ihre eigenen Einkaufstaschen mit. Oder Sie nehmen die Kartons in den Supermärkten, die die Angestellten aussortieren und wegschmeißen würden.
Haben Sie nur wenig Bargeld dabei, wenn Sie unterwegs sind
Falls Sie auf Arbeit oder auf die Uni gehen usw., dann nehmen Sie immer nur wenig Bargeld mit. Zwar heißt es, dass wir mit Karte mehr Geld ausgeben, was auch grundsätzlich stimmt. Doch bei kleinen Beträgen, gerade im Café oder beim Bäcker, zahlen wir dann doch eher mit Bargeld. Und wenn Sie kein oder nur ganz wenig Geld mithaben, dann ist die Versuchung geringer, dieses Geld auch auszugeben. Versuchen Sie es mal.
Fazit: Mit relativ wenig Aufwand sofort Kosten für Lebensmittel senken
Mit vergleichsweise wenig Aufwand, können Sie schnell und effektiv die Kosten für Lebensmittel deutlich senken. Vor allem das konsequente Führen eines Haushaltsbuches erweist sich immer wieder als ein extrem wirksames Mittel. Sie sehen auf einen Blick wo Ihr Geld hinfließt. Schreiben Sie einen konkreten Einkaufsplan. Selbstverständlich sollte Ihre Lebensqualität nicht darunter leiden. Daher reduzieren Sie im ersten Schritt Ihre Lebensmittelausgaben um beispielsweise 25 Prozent und nach ein paar Wochen oder Monaten wieder um diesen Betrag. Die Differenz könnten Sie dann zum Beispiel fürs Sparen nutzen. Denken Sie daran, wir leben nicht um zu essen, sondern essen um zu leben.
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