Debitkarte – das Modell, das alle Bankkunden kennen
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Extrakosten oder Debitkarten inklusive für Bankkunden?
Im Grunde können Bankkunden bei jedem Institut eine Debitkarte erhalten – oft sind Karten dieser Art Standard und schlicht und ergreifend allgemein fester Bestandteil des Leistungsspektrums, für das neue Kontonutzer unter idealen Bedingungen nichts bezahlen müssen, da es sich um Inklusivleistungen zum Girokonto handelt. In anderen Fällen sind die Debit-Cards zusätzlich gebührenpflichtig. Namen, die in diesem Zusammenhang auftauchen, gibt es mehr als genug, weshalb hier nochmals alle Begriffe zusammengefasst werden sollen:
1. Debitkarte(n)
2. Girokarte(n)
3. Girocard
4. EC-Karte bzw. EC-Card
5. teilweise Maestro-Karte oder „Maestro-Card“
Viele Produktnamen, aber meist identische Funktionen
Banken sind relativ einfallsreich, wenn es darum geht, den Debitkarten Namen zu geben. Viele Anbieter weisen den Produkten Titel zu, die zumindest ansatzweise ähnliche Bezeichnung wie die Titel der Banken- oder Kreditkartenanbieter beinhalten. Das Logo einer Kreditkartengesellschaft wie Visa oder MasterCard hingegen sucht man auf zahlreichen Angeboten aus dem Kreditkartenvergleich nach wie vor oft vergeblich. Denn am deutschen Markt ist die Debitkarte eben vielfach kein Kartenprodukt, das Inhabern ausnahmslos alle Funktionen einer Kreditkarte wie den sogenannten revolvierenden Kreditkarten bietet, zu deren Stärken gerade die individuell ermittelte Kreditlinie ist. Was nicht bedeuten muss, dass es am Markt nicht auch Angebote mit den Emblemen der genannten Gesellschaften und faktisch allen wichtigen Kreditkartenleistungen gibt, wie sie bisher gerade im Ausland eine recht große Rolle spielen.
Größter Kundenkreis in Deutschland nutzt Karten des Debit-Formats
Als meist genutztes Kartenformat in Deutschland gibt es die hier analysierten Karten im Grunde als bargeldloses Zahlungsmittel für wirklich jede Zielgruppe. Dies bedeutet im Klartext, dass Banken – die in der Regel als Anbieter in Erscheinung treten und die Debitkarte als gebührenpflichtiges oder kostenloses Extra zum Girokonto zur Verfügung stellen – folgende Klientel ansprechen:
1. abhängig Beschäftigte mit regelmäßigen Einkommen
2. Beamte
3. Unternehmen, Selbstständige & Freiberufler
4. Arbeitslose & Geringverdiener
5. Rentner und Pensionäre
6. Schüler und Studenten
Mehrheit der Konsumenten kann Debitkarte beantragen
Einem dieser Oberbegriffe kann letzten Endes im eigentlichen Sinne jeder Interessent zugeordnet werden, der potentiell Interesse an der früheren EC- oder Maestro-Karte und heutigen Debitkarte haben kann. Gänzlich bedingungslos gibt es die Karten im Fall der Fälle nicht, wobei nicht einzig und allein die monatliche oder jährliche Grundgebühr gemeint ist. Stattdessen knüpfen Banken normalerweise die Nutzung eines Girokontos an die Vergabe der Kreditkarten. Zugleich aber entscheidet die Frage nach der Art der Kontoführung und Kartenverwendung samt der vertraglichen Rahmenbedingungen über etwaige weitere Anforderungen an Kunden. Diesbezüglich geht es in erster Linie um die Frage, ob die Produkte ausschließlich als Guthabenkarten genutzt werden sollen. Das klassische Girokonto – als Grundvoraussetzung für die Gewährung einer Debitkarte – hingegen zeichnet sich nun einmal dadurch aus, dass Banken Kontonutzern einen Dispositionskredit in der Höhe x einräumt.
Per Debitkarte den Dispokredit in Anspruch nehmen
Und auf eben diesen Kredit-Spielraum können Kontoinhaber auch über ihre Kreditkarte zugreifen. Freilich nicht ohne Kosten. Verbraucherschützer kritisieren diesbezüglich, dass der Kreditzins bei Dispo-Darlehen vor dem Hintergrund des nach wie vor sehr niedrigen Leitzinssatzes in der Eurozone im Durchschnitt recht hoch ausfällt. Bevor Verbraucher ihrer Kreditlinie mit der Debitkarte abrufen, sollten sie sich also genau überlegen, ob es keine Alternative gibt. Zur Begleichung unaufschiebbarer offener Rechnungen mag der Dispo kurzfristig geeignet sein. Auf reine Konsumausgaben aber sollte besser verzichtet oder ein preiswerterer Ratenkredit abgeschlossen werden. So wenigstens lautet der eindeutige Tipp von Kreditprofis.
Wie schnell werden Zahlungen per Debitkarte genau abgewickelt?
Um zu verstehen, wie Debitkarten funktionieren, müssen Verbraucher vor allem mit der Abrechnungsweise vertraut sein. Die „EC-Karte“ arbeitet wie folgt:
- Kunden tätigen eine Zahlung oder heben Bargeld am Automaten ab
- Kreditkartenanbieter verrechnen Transaktionen direkt übers Konto
Zahlungen erfolgen vielfach bereits in Sekundenschnelle
Konnte es früher – in der Zeit vor dem Internetboom – aufgrund der Abrechnung zwischen verschiedenen Banken oder Banken und Kreditkartenanbietern – durchaus ab und an ein paar Tage dauern, bevor die Verrechnung der Umsätze mit Debitkarten auf dem Referenzkonto auftauchte. Im digitalen Zeitalter jedoch dauert es bis zur Abrechnung der Zahlungen und Abrechnungen inzwischen meist selbst dann nur wenige Minuten, wenn Kartennutzer ihre Transaktionen am anderen Ende der Welt durchführen. Diese Prozedur hat zur Folge, dass der Zahlungsverkehr sehr transparent vonstattengeht. Verspätete Buchungen könnten sonst dazu führen, dass Kunden den Überblick verlieren oder gar eine Überziehung des Kreditrahmens, die wiederum mit hohen Folgekosten verbunden sein kann. Überziehungszinsen fallen bei den meisten Kontomodellen nochmals deutlich üppiger aus. Ganz zu schweigen von anderen Konsequenzen wie einer Vertragskündigung durch kontoführende Banken, wenn der Dispo wiederholt überstrapaziert wird, oder negativen Auswirkungen auf den Schufa-Score.
Gute Angebote Verwaltung der Debitkarten-Konten
Die Übersicht über ihren Kontostand können Verbraucher dank der Art der Abrechnung also genau genommen nicht verlieren. Zumal moderne Kunden inzwischen rund um die Uhr online Zugriff auf ihr Kreditkartenkonto erhalten, um dort oft auch direkt andere Transaktionen wie Online-Zahlungen vorzunehmen oder eine automatische Überweisung zusätzlichen Guthabens aufs Konto zu tätigen, um den Kartensaldo wenigstens teilweise auszugleichen. Dies liegt daran, dass der Zahlungsverkehr unter Verwendung einer Debitkarte direkt abgerechnet. Hierzu sind die Karten an ein Referenzkonto gebunden. Bei allen Banken können Inhaber eines Girokonto solche Produkte erhalten – in vielen Fällen sind die Karten kostenloser Bestandteil der Leistungen zum Konto. Die sofortige Belastung des Kontos nach Ausführung der Zahlungen schafft vor allem Transparenz. In der Regel werden gezahlte Beträge zügig binnen maximal ein bis zwei Tagen verbucht.
Verbraucher erhalten meist ähnliche Bedingungen für Kreditlinien
Die Zahlungen können wiederum entweder aus vorhandenem Guthaben oder einem Dispokredit heraus beglichen werden, den viele Banken ihren Debitkarten-Inhabern zur Verfügung stellen. Bedingung für die Bereitstellung einer Kreditlinie ist auf der einen Seite eine ausreichend gute Kreditwürdigkeit und andererseits ein regelmäßiges Einkommen. Der Dispokredit beträgt zumeist etwa das 2- bis 3-fache des monatlichen Nettoeinkommens. Individuelle Vereinbarungen sind vor allem vorübergehend möglich. Gute Chancen auf die Vergabe größerer Verfügungsrahmen haben Verbraucher meist, wenn sie ein sehr gutes Einkommen und ebenso gute Bonität vorweisen können und bereits seit vielen Jahren Kunden bestimmter Banken oder Kreditkarten-Herausgeber sind.
Kreditlinien-Zinsen fallen oftmals sehr hoch aus
Der Kreditrahmen zur Debitkarte ist aus Expertensicht mit großer Vorsicht zu genießen. Denn ähnlich wie im Falle der Revolving Kreditkarten berechnen Banken beim zur Karte gehörenden Dispokredit einen recht hohen jährlichen Kreditzins. Verbraucher, die kein ausreichendes Einkommen vorweisen können, erhalten Debitkarten vielfach nur als reine Guthabenkarte. Zugleich gibt es Konsumenten, die bewusst auf die Nutzung der Karten aus Guthaben vertrauen, um das Risiko einer Verschuldung zu umgehen. Sobald kein (ausreichendes) Guthaben mehr auf dem Referenzkonto vorhanden ist, sind bargeldlose Zahlungen oder Bargeldabhebungen am Geldautomaten nicht mehr möglich – bis wieder Guthaben eingezahlt wurde und das Konto die erforderliche Deckung aufweist. Debitkarten können mittlerweile weltweit mit allen typischen Kreditkartenleistungen für Buchungen, Abhebungen und Zahlungen verwendet werden. Auch im Online-Segments ist die Debit-Card ein gängiges Zahlungsmittel.
Zur Kautionsabrechnung nicht immer geeignet
Ausgeschlossen ist jedoch teilweise die Hinterlegung von Karten dieses Formats als Sicherheit, wenn Verbraucher zum Beispiel Mietwagen reservieren. Nachbesserungen in diesem Punkt gibt es am Markt insofern, dass den vorlegten Karten – wie bei Kreditkarteneinsätzen – Kautionen belastet werden. Diese werden später erstattet, wenn Fahrzeuge oder andere ausgeliehene Dinge an den Anbieter zurückgegeben wurden. Die angesprochene Daily-Chargekarte kann im Grunde als eine Art Debitkarte bezeichnet werden, die mit einem persönlichen (oder pauschalen) Verfügungsrahmen ausgestattet wird. Die Kreditlinie kann für immerhin einen Monat ausgeschöpft und anschließend als Einmalzahlung getilgt werden, ohne das Zinskosten fällig werden. Außerhalb Deutschlands gibt es Debitkarten vielfach durchaus mit dem Logo der großen Kreditkartengesellschaften wie Visa oder Mastercard, sodass die Produkte dort ausnahmslos alle klassischen Kreditkarteneigenschaften aufweisen.
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