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Was mache ich, wenn die Kreditkarte im Ausland defekt ist?

Das Wichtigste in Kürze
Der Sperr-Notruf 116 116 ist rund um die Uhr gebührenfrei erreichbar. Mit der Landesvorwahl für Deutschland +49 sogar aus dem Ausland.
Damit können mehr als 90 Prozent aller Bank- und Zahlungskarten gesperrt werden.

Vor allem auf Reisen spielen Kreditkarten beim Zahlungsverkehr eine zentrale Rolle für viele Millionen private und gewerbliche Kunden. Gleiches gilt für den Bezug von Bargeld beim Aufenthalt im Ausland. Für immer mehr Menschen aber werden Kartenmodelle von der Revolvingkarte mit einkommens- und bonitätsabhängigem Verfügungsrahmen über reine Prepaidkarten bis hin zur Kreditkarte ohne Schufa-Abfrage, wie sie gerade für Menschen mit wirtschaftlichen Vorbelastungen interessant sein kann, zum generellen Zahlungsmittel der Wahl. Und damit zu einer bei entsprechend genauer Auswahl der Produkte nachweislich guten Alternative zur normalen EC- oder Debitkarte, wie sie Banken als kostenlose oder gebührenpflichtige Facette zum Girokonto anbieten. Unfehlbar sind aber auch diese Produkte in puncto Leitungsfähigkeit nicht. Deshalb muss die Frage „Was mache ich, wenn die Kreditkarte im Ausland defekt ist?“ von Kunden am besten eher früher als später thematisiert werden im eigenen Interesse.

Probleme und Defekte können vielfältiger Natur sein

Dabei muss die Schuld nicht zwingend bei den Kreditkartenanbietern liegen. Denn auch Kunden können beim Umgang mit der Kreditkarte durchaus etwas falsch machen, wenn sie ihre Plastikkarten nicht ordnungsgemäß aufbewahren. Und Risiken gibt es einige, mit denen sich Nutzer möglichst von Anfang an vertraut machen sollten. Denn Prophylaxe ist bekanntlich besser als sich später um die Lösung eines Problems kümmern zu müssen.

Komplikationen können auftreten, wenn

  • die Kreditkarte aus Versehen durchbrochen wird
  • der Magnetstreifen oder der Bezahlchip beschädigt wird
  • die Kreditkarten in unmittelbarer Nähe magnetischer Gegenstände oder der Heizung aufbewahrt werden
  • Karten verkehrt in Lesegeräte oder Geldautomaten geschoben und dabei verstört werden
  • Kreditkarten verloren gehen oder gestohlen werden

Auch Kartenmissbrauch andere kriminelle Übergriffe sind ein Risiko

Ein Diebstahl ist als Situation bzw. Zwischenfall natürlich nicht mit einem Defekt der Karten zu vergleichen, das Ergebnis aber ist genau genommen identisch: In beiden Fällen müssen sich Verbraucher etwas einfallen lassen, um die schwierigen Momente zu überbrücken. Glücklich können sich fraglos Personen schätzen, die vorausschauend geplant haben und eine Ersatzkarte mit ins Ausland auf Reisen genommen haben. Einmal mehr sei an dieser Stelle die EC- Giro- oder Debitkarte genannt, wobei diese drei Begriffe letztlich unter normalen Bedingungen Produkte derselben Art meinen. Im Missbrauchsfall indes müssen Verbraucher zudem schnell reagieren, um Schäden zu melden und Karten sperren zu lassen. Denn geschieht dies nicht, müssen Kartenkunden mögliche Folgekosten oft selbst übernehmen. Viele Anbieter haften bei sorgfältigem Umgang auf Seiten der Kunden zumindest anteilig für Schäden bzw. deren Regulierung.

Insbesondere beim Datenklau und widerrechtlichen Einkäufen im WWW sehen viele Anbieter inzwischen einen gewissen Versicherungsschutz vor – übrigens oft in Verbindung mit einem Lieferschutz für tatsächlich selbst bestellte Waren.

Zuhause zur eigenen Sicherheit alle Funktionen testen

Ein Tipp von Kartenprofis: Bevor Reisende aufbrechen, lohnt es sich, spätestens ein paar Tage vor dem Aufbruch in der Heimat die Kreditkarten auf Herz und Nieren zu prüfen. So bleibt meist noch ausreichend Zeit, um sich um eine neue Kreditkarte zu kümmern durch die Kontaktaufnahme zum Support des Anbieters. Denn während es bis zur Lieferung einer Ersatz-Girocard zum Beispiel bei Sparkassen und anderen Banken oft schon ein bis zwei Wochen dauern kann, versprechen Kreditkartenanbieter in aller Regel eine weitaus schnellere Abwicklung. Zum Teil können – kostenlos oder gegen einen gewissen Aufpreis – auch Express-Lieferungen binnen 24 Stunden in Auftrag gegeben werden. Werden Entgelte für Ersatzkarten fällig, sollten Kunden vorab von den entstehenden Gebühren nicht überrascht sein, sondern diese im Angebotsvergleich bereits hinterfragt haben.

Brancheninterne Uneinigkeit bei Gebühren für Ersatzkarten

Die üblichen Kosten für sogenannte „Notfallkarten“ können im Fall der Fälle durchaus erhebliche Schwankungen aufweisen. Dies wiederum kann davon abhängen, welche Art Kreditkarte einen Defekt aufweist. Bei teureren Angeboten wie Gold– oder Platinkarten gehört der Ersatz nicht selten zu den potentiellen Inklusivleistungen, andere Anbieter berechnen auch hier Gebühren im Bereich von 10,00 bis 100,00 Euro. Eine stattliche Spannweite, die erklärt, warum es sich lohnt, sicher und gut mit der Kreditkarte umzugehen.

Mögliche Gründe für Fehlfunktionen ohne Kartenschäden

Auffällig ist zudem, dass manche Karteninhaber, die aufgrund nicht ausgeführter Abhebungen an Geldautomaten im Ausland von einem Defekt der verwendeten Karte ausgehen, versäumen, etwaige andere Ursachen auszuschließen. Denn nicht muss der Grund in einer Beschädigung des Zahlungsmittels zu finden sein. Auch etliche andere Probleme sind zunächst einmal denkbar. Hierzu gehören folgende potentielle Situationen:

  • die Terminals oder Geldautomaten sind für die Komplikationen verantwortlich
  • Inhaber der Karten haben bereits ihr tägliches/monatliches Limit erreicht
  • die Laufzeit der Kreditkarten ist inzwischen abgelaufen
  • es wurde aufgrund des Verdachts eines Kartenmissbrauchs eine dauerhafte oder einstweilige Sperrung der Kreditkarten eingerichtet (vom Anbieter oder anderen zugriffsberechtigten Personen)
  • Es existieren im bereisten Land spezifische Begrenzungen für Abhebungen und Zahlungen mit der Kreditkarte per Terminal oder online

Schritt für Schritt auf potentielle Fehler prüfen

Diese fünf Gegebenheiten sind die wohl wahrscheinlichsten Gründe, weshalb das Bezahlen wenigstens zeitweise nicht möglich ist. Also: Was mache ich, wenn die Kreditkarte im Ausland defekt ist oder ich als Inhaber erst einmal davon ausgehe, dass dies so ist? Vor allem eines: Ruhe bewahren und zunächst als Risikofaktoren abhaken und ausschließen. Nochmals erweist sich eine genaue Vorbereitung des Auslandsaufenthalts als ratsam. Denn eingerichtete Limits und Budgets können vor Reiseantritt in der Regel an die eigenen Nutzungswünsche angepasst werden. Selbst bei Prepaidkarten kann die Einzahlung zusätzlichen Guthabens natürlich zur einer individuellen Erweiterung des finanziellen Spielraums im Ausland sorgen. Ist man bereits angekommen, sind Korrekturen durch einen Anruf bei der Hotline zumeist schwierig – zumindest im Falle von Kurzreisen, da die Bearbeitung des Antrags durch einen Mitarbeiter des Supports der Anbieter schon einmal ein paar Tage in Anspruch nehmen kann. Aufträge können deshalb schlimmstenfalls erst vollständig erledigt werden, wenn Kunden längst wieder in der Heimat angekommen sind.

Was muss ich bei einem Kreditkarten-Schaden auf Reisen tun?

Kommen wir nun also zurück zur zentralen Frage nach der richtigen Vorgehensweise für den Fall, dass ich als Kunde im Ausland erkennen muss, dass meine Kreditkarte/n einen Defekt aufweist/aufweisen. Diese Formulierung ist deshalb wichtig, weil es Anbieter wie Barclaycard gibt, die Kunden zum Teil sogar bei der Kreditkarte für Studenten (der sogenannten „Barclaycard for Students“) ein Kartendoppel aus einer Visa– und einer MasterCard-Kreditkarte zur Verfügung stellen. Der Vorteil besteht offensichtlich darin, dass Kunden bei noch mehr Geldautomaten und Akzeptanzstellen Geld abheben oder bargeldlos bezahlen können. Und noch ein Vorzug zeigt sich in diesem Fall: Wer doppelt mit Kreditkarten versorgt wird, hat gute Chancen, problemlos weiterhin aufs Geld auf dem Kartenkonto zugreifen zu können. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass beide Karten im selben Moment einen Schaden aufweisen, ist denkbar gering. Höhere Jahresgebühren entstehen Interessenten bei solchen Angeboten im Übrigen meist eher nicht.

Verschiedene Automatensysteme erschweren Transaktionen

Ansonsten sollten Kunden am besten schlicht auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Dazu gehört unter anderem das Wissen darüber, welche Rufnummern sie im Ernstfalls kontaktieren müssen. Erst einmal gilt es natürlich Ruhe zu bewahren, wenn ein vermeintlicher Schaden bemerkt wird. Denn oft beruhen verweigerte Zahlungen oder Abhebungen auch darauf, dass Kunden ihre Karten falsch genutzt haben. Dies wiederum liegt in den allermeisten Fällen daran, dass gerade Geldautomaten leider nicht einheitlich aufgebaut sind. Nicht einmal innerhalb Deutschlands erfolgt die Eingabe der Kreditkarten standardisiert. Manchmal muss der Magnetstreifen nach oben zeigen, in anderen Fällen nach unten. Dann wiederum verlangt der Automat das Einlegen mit dem Streifen auf der linken Seite, während andere Geräte zeigen, dass sich der Streifen rechtsseitig befinden muss.

Das Dilemma:
Die Grafiken für die korrekte Nutzung sind nicht immer so verständlich, wie es sich Verbraucher wünschen würden. Auch die falsche Anwendung kann am Ende dazu führen, dass Karteninhaber die Frage „Was mache ich, wenn die Kreditkarte im Ausland defekt ist?“ stellen müssen, weil sie etwas falsch gemacht und dabei schlimmstenfalls die Karten beschädigt haben.

Die wichtigsten Rufnummern, die Verbrauchern im Schadensfalls kennen und am besten mit sich führen sollten, sind die folgenden:

  • 116 116 (kostenlose Hotline für Anrufe aus dem deutschen (Mobil-) Netz
  • 0800 819 1040 (vor allem alternativ zur anderen Nummer)

Anbieter arbeiten oft mit eigenem Support

Die alleinige Lösung sind diese Nummern aber nicht in allen Fällen. Dies liegt daran, dass manche Kreditkartengesellschaft wie etwa Mastercard eigene Hotlines unterhalten, um Kunden bei Defekten, Diebstahl und anderen Problemen weiterzuhelfen. Und auch Unternehmen, die zusammen mit Kreditkartengesellschaften oder Banken eigene Kreditkarten offerieren, sind dem Netzwerk nicht angeschlossen und arbeiten vielfach mit einem eigenen Support, weshalb die besagte Standard-Sperrrufnummer nicht immer ans Ziel führen wird. Die Lufthansa mit ihrer „Miles & More Credit Card“ ist eines von zahlreichen Beispielen im Kreditkarten Vergleich. Sie setzt auf einen Kundendienst im Festnetz der deutschen Bankenmetropole Frankfurt am Main. Übrigens gibt es hier auch die Option, per Fax den Kontakt aufzunehmen.

Für diese Arbeiten ist der Anbieter-Support zuständig

Neben Sperrungen sind die Hotlines vielerorts auch für die Aktivierung neuer Kreditkarten zuständig. Bei eigenen Support-Angeboten sollten Kunden die Service-Zeiten kennen. Rund um die Uhr sind die Anbieter zum Leidwesen der Kundschaft nicht immer erreichbar. Während der üblichen Öffnungszeiten einer Bank aber stehen die Berater in der Regel zur Verfügung, spät abends oder nachts können Ersatzkarten meist immerhin über Sprachcomputer bestellt werden. Noch einfacher ist es freilich, wenn Karteninhaber aus dem Ausland Zugriff auf ihr virtuelles Kartenkonto haben, um auf diesem Wege Ersatz zu ordern. Karten für den Notfall versenden die Anbieter übrigen nicht in jedes Land. So gibt es einige „Risikoländer“, wie es Kreditkartenanbieter gerne nennen, die vom Versand ausgeschlossen sind. Die Plastikkarten für den Notfall werden außerdem teilweise nicht mit einer PIN übermittelt, weshalb zwar bargeldlose Zahlungen, aber keine Abhebungen durchgeführt werden können.

Bargeld für den Notfall mitzunehmen, entlastet Reisende

Wer sich nicht erst mit dem potentiellen Problem einer defekten Karte befassen möchte, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, kann vorausschauend schon vor dem Antritt der Reise ins Ausland tätig werden. So führen Reisende gerne ganz klassisch wenigstens eine gewisse Menge Bargeld mit sich. So ist für Notfall vorgesorgt. Etliche Kreditkarten-Herausgeber erlauben auch das Beantragen von Reisechecks, die weltweit noch immer eine gängige, wenn auch zunehmend seltener genutzte Zahlungsmethode sind. Diese können zur Überbrückung verwendet werden, bis die neuen Karten am derzeitigen Aufenthaltsort ankommen. Beim Expressversand ist dies bei Bestellungen am Morgen in der Regel schon am nächsten Tag der Fall. Dass ein solcher Service bei normalen Karten und den meisten Anbietern mit Mehrkosten verbunden ist, nehmen gerade eifrige Nutzer meist gerne in Kauf, um die bekannte Flexibilität beim Konsum wieder herzustellen.

Also: Was mache ich, wenn die Kreditkarte im Ausland defekt ist? Vor allem rechtzeitig handeln und abwägen, ob sich die Extra-Ausgaben für die Ersatzkarte auf Reisen wirklich lohnen. Den Rest erledigt der Herausgeber der Karte unter normalen Umständen reibungslos. Wie so oft aber kann gesagt werden, dass es jenseits der Gebühren für den Anruf beim Support nichts kostet, als Kunden Fragen zu stellen. Gerade Kunden, die früher schlechte Erfahrungen sammeln mussten, gehen meist gerne auf Nummer Sicher.

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Paul Scheuschner

Kredite.org Autor

Paul Scheuschner

Paul ist Autor von Kredite.org und seit der Gründung in 2013 dabei. Sein Finanzwissen basiert auf einer Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, die er von August 2006 - Januar 2009 in Berlin bei der Allianz Versicherung durchlaufen hat. Er hat in dieser Zeit sowohl für die Allianz Versicherung im Innen- und Außendienst, als auch bei der Dresdner Bank (heute Commerzbank) gearbeitet.