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Kreditbetrug: Wie sich Verbraucher vor Abzocke schützen können

Mehrere tausend Haushalte werden jedes Jahr Opfer von Kreditbetrug. Pishing-Mails oder unseriöse Kreditvermittler verursachen Schäden in Millionenhöhe. Dabei sind beide Betrugsmaschen im Prinzip einfach zu erkennen. Tappen Verbraucher trotzdem in die Falle, muss besonnen und schnell reagiert werden. Die eigene Bank und ein Anwalt müssen umgehend informiert werden.

Kreditbetrug im Überblick

  • Kreditbetrug im strafrechtlichen Sinne nur im geschäftlichen Bereich möglich
  • Umgangssprachlich für alle Betrüge bei Kreditgeschäften verwendet
  • Datenklau und Fälschung verusachen Millionenschäden
  • Unseriöse Kreditvermittler zocken Verbraucher ab
  • Auch private Kreditnehmer können Kreditbetrug begehen
  • Pishing-Mails und unseriöse Kreditvermittler müssen erkannt werden

Kreditbetrug im StGB – eine Definition

Betrug im Allgemeinen ist ein Straftatbestand, der von Polizei und Staatsanwaltschaft verfolgt wird. Der Kreditbetrug im speziellen ist ebenfalls im Strafgesetzbuch (StGB) verankert. Als Kredit wird dort folgendes definiert:

„Kredite sind Gelddarlehen aller Art, Akzeptkredite, der entgeltliche Erwerb und die Stundung von Geldforderungen, die Diskontierung von Wechseln und Schecks und die die Übernahme von Bürgschaften, Garantien und sonstigen Gewährleistungen.“

Im Klartext gelten also alle Kreditaufnahmen und Einsetzungen von Bürgen im rechtlichen Sinne als Kreditgeschäft. Der Straftatbestand des Kreditbetrugs ist in § 265 StGB geregelt. In Absatz (b) des Gesetzes heißt es allerdings, dass Kreditbetrug nur zwischen Unternehmen stattfinden kann. Ist eine Privatperson beteiligt, gelten die Regelungen des § 263 StGB. In diesem Paragraphen ist der allgemeine Straftatbestand des Betrugs geregelt.

Einen Betrug begeht laut gesetzlicher Definition, „wer in der Absicht, sich oder einem Dritten einen rechtswidrigen Vermögensvorteil zu verschaffen, das Vermögen eines anderen dadurch beschädigt, dass er durch Vorspiegelung falscher oder durch Entstellung oder Unterdrückung wahrer Tatsachen einen Irrtum erregt oder unterhält.“ Was die Juristen damit meinen ist einfach: Macht eine Vertragspartei, also Kreditnehmer oder Kreditgeber, bewusst falsche Angaben, durch die der anderen Vertragspartei ein Schaden entsteht, gilt das als Betrug.

Kreditbetrug: Strafe und Verjährung

Für das Delikt des Kreditbetrugs sieht der Gesetzgeber eine Strafe von bis zu 3 Jahren vor – das gilt allerdings nur für Fälle im geschäftlichen Umfeld. Sind Privatpersonen beteiligt, ist eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe vorgesehen. In besonders schweren Fällen kann wird eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zehn Jahren verhängt.

Im Regelfall werden bei Betrugsdelikten im Kreditbereich Geldstrafen angeordnet. Nur wenn Unternehmen oder Personen über mehrere Jahre hinweg kriminell agieren, kommt es zu hohen Freiheitsstrafen. Die Verjährung für den Betrug liegt bei fünf Jahren.

Wo und wann kommt es vermehrt zum Kreditbetrug?

In Deutschland werden pro Jahr etwa 6.000 Fälle von Kreditbetrug erfasst. Viele davon werden nicht von Kreditgebern begangen, sondern von bandenmäßig organisierten Kreditnehmern. Die Maschen der Betrüger können auch für private Verbraucher von Relevanz sein.

  • Datenklau: Grundsätzlich sind Kreditgeschäfte im Internet sehr sicher. Bei der Übermittlung von Daten zwischen Bank und Kreditnehmer kann es kaum zum Datenklau kommen. Problematisch wird es meist erst dann, wenn Verbraucher auf Pishing-Mails hereinfallen. Die Betrüger versenden dabei eine Mail, die vermeintlich von der Bank des Verbrauchers stammt. Dieser klickt daraufhin auf einen Link und gibt wertvolle persönliche Daten preis. Die Betrüger nutzen diese Daten, um dann bei der Bank einen Kredit zu beatragen – der auf das Konto der Kriminellen ausbezahlt wird. Kreditnehmer erfahren zum Teil erst durch Mahnungen ihrer Bank von der Kreditaufnahme.
  • Fälschung von Unterlagen: Ähnlich wie der Datenklau funktioniert auch die Fälschung von Daten. Betrüger besorgen sich falsche Ausweise, beantragen Telefonanschlüsse und mieten sogar Wohnungen an. Mit diesen Daten wird dann ein Kredit bei der Bank beantragt. Dieser wird auf ein Konto ausbezahlt und direkt abgehoben. Eine Rückzahlung erfolgt nicht.
  • Unseriöse Kreditvermittler: Am gefährlichsten für Verbraucher sind unseriöse Kreditvermittler. Diese bieten häufig besonders günstige Kredite ohne Schufa an. So sollen finanzschwache Verbraucher ausgenutzt werden. Diese werden im Laufe der Kreditvergabe häufig dazu aufgefordert, Vorzahlungen zu leisten. Sobald die Zahlung erfolgt ist, bricht der Kontakt zum Vermittler ab.

Kreditbetrug auch durch den Kreditnehmer möglich

Die Definition im StGB macht deutlich, dass sich nicht nur Kreditgeber oder bandenhaft organisierte Kreditnehmern des Kreditbetrugs schuldig machen können. Auch private Kreditnehmer können sich bei der Verhandlung mit der Bank strafbar machen. Das ist allerdings nur der Fall, wenn bewusst falsche Angaben gemacht wurden oder der Bank Informationen vorenthalten wurden. In folgenden Fällen kann sich ein Kreditnehmer des Kreditbetrugs strafbar machen:

  • Einkommensnachweise werden gefälscht
  • Sicherheiten existieren nicht als solche
  • Wichtige Angaben zur Bonität werden der Bank vorenthalten

Doch selbst wenn die Handlung bewusst durchgeführt wurde, muss das noch nicht zur Anzeige wegen Betrug führen. Nur wenn der Bank auch wirklich ein Verlust entsteht, ist der Tatbestand des Kreditbetrugs erfüllt.

Kreditbetrug vorzeitig erkennen: Das sind Merkmale von unseriösen Anbietern

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Kreditvermittler wie smava sind grundsätzlich als seriös einzustufen. Da die Unternehmen vor allem die Kreditvergabe von Darlehen auch bei negativer Schufa ermöglichen, gibt es allerdings auch einige schwarze Schafe. Diese versuchen, die finanzielle Misere von Verbrauchern auszunutzen. Prinzipiell sind unseriöse Kreditvermittler an folgenden Aspekten zu erkennen:

  • Angebote versprechen schnelle Soforthilfe ohne Vorbehalte
  • Auf die Einholung (!) der Schufa wird komplett verzichtet
  • Es wird nach Vorauszahlungen verlangt
  • Im Kreditvertrag werden unzulässige Positionen aufgeführt (Reisekosten oder Arbeitsstunden eines Außendienstmitarbeiters)
  • Die Beratungshotline ist unverhältnismäßig teuer
  • Hausbesuche, die sich als reine Verkaufsgespräche von Vorableistungen entpuppen
  • Vertragsunterlagen werden per Nachnahme versendet, wodurch die Vermittlungsgebühr direkt entrichtet werden muss

Teilweise werden auch unseriöse Anbieter einen Kredit gewähren. Trotzdem handelt es sich um Kreditbetrug, wenn unzulässige Positionen abgerechnet oder Kreditnehmer durch Drohungen zur Unterschrift gezwungen werden.

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6 Merkmale von Pishing-Mails

Eine beliebte Methode für den Kreditbetrug sind Pishing-Mails. Meist werden hierdurch Daten von Kreditkarten abgefragt und Konten leergeräumt. Aber auch der Klau von wichtigen Daten kann durch Pishing-Mails erfolgen. Die Nachrichten sind meist auf den ersten Blick nicht als Spam erkennbar. Auf den zweiten Blick werden wichtige Aspekte aber schnell ersichtlich.

  1. Grammatik- und Orthographie-Fehler
    Ist eine Mail in fehlerhaftem Deutsch verfasst, sollte sie direkt gelöscht werden. Weniger offensichtlich sind kleinere Zeichensetzungsfehler. Diese können theoretisch auch der eigenen Bank unterlaufen, im Großteil der Fälle deuten fehlende oder überflüssige Kommata aber auf Pishing hin.
  2. Fehlender Name
    Mails von der Bank erhalten immer eine direkte Anrede des Kunden. Allgemeine Formulierungen wie „Sehr geehrter Kunde“ oder „Sehr geehrte Damen und Herren“ werden nicht verwendet. Allerdings kennen teilweise auch Pishing-Täter die Namen ihrer Opfer und werden diese verwenden. Nur weil eine Mail persönlich erscheint, muss sie daher noch nicht von der Bank stammen.
  3. Dringlichkeit
    Pishing-Mails fordern Leser immer dazu auf, etwas zu tun. So kann dem Verbraucher etwa mitgeteilt werden, dass das persönliche Girokonto überzogen ist und nun dringend ausgeglichen werden muss. Durch den Klick auf den Link zum vermeintlichen Online-Banking-Portal beginnt der Datenklau. Dringende Nachrichten wird eine Bank nicht auf dem elektronischen Wege versenden. Auch Online- und Direktbanken nutzen hierfür den Postweg oder das Telefon.
  4. Öffnen einer Datei
    Im Anhang vieler Pishing-Mails finden sich Dateien wieder, die Trojaner oder Viren installieren. Das tückische ist, dass die Dateianhänge als „Kontoauszug“ oder „Ihre Rechnung“ gekennzeichnet sein können. Banken werden solche Dateianhänge nur auf expliziten Wunsch des Kunden hin verschicken. Ansonsten sind entsprechende Dokumente per Post oder im Online-Portal des Kreditinstituts erhältlich.
  5. Bisher keine Mail erhalten
    Besonders Filialbanken kontaktieren ihre Kunden bevorzugt per Post oder telefonisch. Wer noch nie eine Mail seiner Bank erhalten hat, sollte skeptisch werden.
  6. Mailheader überprüfen
    Einige Pishing-Mails sind sehr gut gemacht und kaum als Betrug zu erkennen. Selbst die Absenderangaben lassen sich fälschen. Wer letzte Zweifel ausräumen möchte, sollte sich daher den sogenannten Mailheader anschauen. Dort steht immer die IP-Adresse des Absenders. Über diverse Internetauftritte kann auf legalem Wege herausgefunden werden, von wem oder zumindest aus welchem Land diese Adresse stammt.

Immer wieder fallen Verbraucher auf äußerst gut gemachte Pishing-Mails herein. Privatpersonen sollten daher äußerste Vorsicht bei der Eingabe von Daten oder dem Anklicken von Links walten lassen, wenn eine vermeintliche Mail von der Bank im eigenen Postfach landet. Im Zweifelsfall ist es immer sinnvoll, den Mailheader zu überprüfen oder die Bank direkt zu kontaktieren.

Der richtige Umgang mit dem Kreditbetrug

Werden Verbraucher auf einen Kreditbetrug aufmerksam, gilt es möglichst schnell zu handeln. Folgender 4-Punkte-Plan sollte eingehalten werden.

  1. Benachrichtigung der eigenen Bank
    Sind Verbraucher Opfer eines Datenklaus geworden, sollte das der eigenen Hausbank zeitnah mitgeteilt werden. Die Information sollte dabei nicht auf postalischem Wege, sondern persönlich oder am Telefon übermittelt werden. Die Bank zeigt sich in vielen Fällen kulant und wird direkte Sperrungen von Konten oder Kreditkarten vornehmen. Außerdem wird das Kreditinstitut andere Kunden über im Umlauf befindliche Pishing-Mails informieren.
  2. Konsultierung eines Anwalts
    Zeitgleich muss ein Anwalt mit dem Fall beauftragt werden. Egal ob Datenklau oder unseriöser Kreditvermittler, der Rechtsbeistand kann wichtige Hilfestellungen geben. Auch bei nachträglichen Streitigkeiten mit der Hausbank kann der Anwalt helfen. Zudem wird der Rechtsbeistand Anzeige bei der Polizei erstatten.
  3. Die Verbraucherzentrale informieren
    Verbraucherzentralen informieren Kreditnehmer immer wieder über unseriöse Kreditvermittler und aktuelle Pishing-Mails. Die Behörden sind für alle Hinweise dankbar und leiten diese an andere Verbraucher weiter. Zudem stellt die Verbraucherzentrale Opfern – sofern dies erwünscht ist – kompetente Beratung zur Seite oder vermittelt diese.
  4. Aus Fehlern lernen
    Wer bereits Opfer eines Kreditbetrugs geworden ist, sollte daraus die richtigen Schlüsse ziehen. Banken werden ihre Kunden niemals per Mail auffordern, persönliche Daten oder den PIN zu verschicken. Im Zweifelsfall sollte das Kreditinstitut kontaktiert werden, falls eine Mail unschlüssig klingt. So lässt sich innerhalb von Minuten herausfinden, ob die Nachricht wirklich von der Bank stammt.
    Von unseriösen Kreditvermittlern sollte grundsätzlich Abstand gehalten werden. Überweisungen an das Unternehmen sollten immer unterlassen werden.

Fazit: Kreditbetrug kann vermieden werden

Kreditbetrug ist in Deutschland strafbar und wird von den Behörden verfolgt. Wer Opfer eines solchen Vorfalls wird, sollte sich schnell an einen Anwalt und die eigene Bank wenden. Durch eine genaue Informationseinholung über die Maschen der Betrüger kann die Straftat aber schon im Ansatz bekämpft werden.

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Paul Scheuschner

Kredite.org Autor

Paul Scheuschner

Paul ist Autor von Kredite.org und seit der Gründung in 2013 dabei. Sein Finanzwissen basiert auf einer Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, die er von August 2006 - Januar 2009 in Berlin bei der Allianz Versicherung durchlaufen hat. Er hat in dieser Zeit sowohl für die Allianz Versicherung im Innen- und Außendienst, als auch bei der Dresdner Bank (heute Commerzbank) gearbeitet.