Studienkredit: Diese Möglichkeiten haben Studenten 2024
Studienkredit: Das Wichtigste in Kürze
- Ein guter Kredit für Studenten bietet genügend Flexibilität, begrenzt das Risiko für den Kreditnehmer, ist für viele zugänglich und zudem günstig.
- Bei Krediten für das Studium haben Sie in der Regel die Möglichkeit, eine Karenzzeit zu nutzen und die Rückzahlung flexibel zu gestalten.
- Wir verraten Ihnen, wie Sie in 5 Schritten zum perfekten Kredit für Ihr Studium kommen.
Möglichkeiten für einen Studienkredit
Studenten haben verschiedene Möglichkeiten, ihr Studium über einen Kredit zu finanzieren. Kredite werden oft von Stiftungen und Bildungsfonds angeboten. Privatwirtschaftliche Angebote sind selten. Eine große Rolle spielen hingegen staatliche Angebote wie der Bildungskredit des Bundesverwaltungsamtes und der Studienkredit der KfW. Es gibt auch Studentenkredite von Stiftungen und Fonds oder sogenannten Bildungsfonds.
Inhaltsverzeichnis
- Studienkredit: Das Wichtigste in Kürze
- Möglichkeiten für einen Studienkredit
- Pro und Contra – Als Student einen Kredit aufnehmen
- Studium finanzieren: Mit BAföG nicht immer möglich
- Finanzierungsmöglichkeit 1: Bildungskredit des Bundesverwaltungsamtes für die Endphase
- Finanzierungsmöglichkeit 2: Staatlich finanzierter Studienkredit der KfW
- Finanzierungsmöglichkeit 3: Studentenkredite von Privatanbietern oder Studierendenwerken
- Finanzierungsmöglichkeit 4: Darlehen von Fonds und Stiftungen
- Rückzahlung des Studienkredits: Zinshöhe, Karenzzeit und Co.
- Vor und nach Aufnahme des Bildungskredits: 3 Tipps zum Kostensenken
- Was macht einen guten Studienkredit aus?
- Schritt für Schritt zur Studienfinanzierung per Kredit
- FAQ
- Fazit
Pro und Contra – Als Student einen Kredit aufnehmen
- Ermöglicht, Studium aufzunehmen und abzuschließen
- Investition in Bildung zahlt sich häufig aus
- Kann als Ergänzung zu BAföG oder Nebenjob genutzt werden
- Schwächt finanziellen Druck ab
- Verschuldung
- Jahrelange Tilgung
- Rückzahlung kann bei geringen Einkommen zur Belastung werden
- Wenn Zahlung vor Ende des Studiums stoppt, ist finanzielle Belastung umso größer
- Nebenjob für späteren Berufserfolg besser
Studium finanzieren: Mit BAföG nicht immer möglich
Viele Studenten wissen nicht, wie sie ihr Studium finanzieren sollen. Oft sind die Eltern nicht in der Lage, den Lebensunterhalt zu finanzieren. Gerade in Großstädten kommen Studierende aufgrund der hohen Mieten kaum mit dem BAföG-Höchstsatz von derzeit 861 € aus (Stand: 12/2020). Und nicht jeder ist bezugsberechtigt.
Deswegen gehen viele Studenten Nebenjobs nach und sichern so ihren Lebensunterhalt. Doch gerade dann, wenn das Studium sehr zeitaufwendig ist, und Studierende kein BAföG (mehr) beziehen können, ist ein Nebenjob keine Lösung auf Dauer.
Teilweise können Studierende von Stipendien profitieren, wie dem Deutschlandstipendium oder dem Zusammenschluss Stipendium Plus. Voraussetzungen sind jedoch häufig Top-Leistungen und soziales Engagement.
Wenn die Voraussetzungen nicht erfüllt werden, bleibt als einzige Möglichkeit, einen Kredit aufzunehmen. So lässt sich die notwendige Zeit gewinnen, um in Ruhe zu studieren.
Finanzierungsmöglichkeit 1: Bildungskredit des Bundesverwaltungsamtes für die Endphase
Der Staat hat ein großes Interesse daran, dass Studierende in der Endphase ihres Studiums ihre Ausbildung nicht aus finanziellen Gründen abbrechen müssen. Gerade die Endphase ist zeitintensiv und ermöglicht teilweise kaum, einem Nebenjob nachzugehen. Wer aus der BAföG-Förderungshöchstdauer herausfällt, kann deswegen die Studienabschlusshilfe beantragen. Sie wird für bis zu 12 Monate gewährt und muss komplett zurückgezahlt werden. Die Studienabschlusshilfe ist nur für Studierende erhältlich, die aufgrund der Studiendauer aus dem BAföG herausfallen.
Alle anderen können den Bildungskredit des Bundesverwaltungsamtes für die Endphase nutzen. Der Bildungskredit ist auf 300 € monatlich gedeckelt. Damit lassen sich also die Lebenshaltungskosten nicht vollständig decken. Dafür kann er auch zusätzlich zum BAföG beantragt werden. Er bietet also die Möglichkeit, sich ganz auf das Studium zu konzentrieren und den Nebenjob an den Nagel zu hängen. Als zweiter Verwendungszweck kann der Bildungskredit bei einer Vollzeitausbildung genutzt werden und das Lehrgehalt aufbessern. Ziel hier ist es, dass Auszubildende ihre Lebenshaltungskosten tragen können.
Der Bildungskredit hat sehr günstige Konditionen und kann bis zu 24 Monate in Anspruch genommen werden. Mit 0,52 % Zinsen ist der variable Zins sehr günstig. Auf dem freien Markt erhalten Sie solche Konditionen üblicherweise nicht.
Finanzierungsmöglichkeit 2: Staatlich finanzierter Studienkredit der KfW
Die zweite wichtige staatliche Finanzierungsmöglichkeit ist der Studienkredit der KfW Bank. Die KfW, die Sie vielleicht auch aufgrund ihrer Immobilien- oder Start-Up-Förderung kennen, bietet eine Finanzierung für alle Studierenden, die kein BAfög erhalten können, aber dennoch einen Zuschuss benötigen. Sie finanziert auch ein Zweitstudium oder eine Promotion.
Im Überblick:
- Die Altersgrenze beträgt 44 Jahre.
- Der Fördersatz beträgt bis zu 650 € monatlich bis zu 7 Jahre lang.
Andere Einnahmequellen bleiben also für die meisten Studierenden notwendig.
Bildungskredit BVA | Studienkredit der KfW | |
---|---|---|
Wie viel | monatliche Rate über 100, 200 oder 300 €. Maximal 7.200 € | flexibel bis 650 € monatlich bis zu 7 Jahre lang. Maximal 23.400 |
Schlussphase der Ausbildung, Zusatz-, Ergänzungs- oder Aufbaustudium, Praktika | grundständiges Erststudium, Zweitstudium, postgraduelles Studium oder Master und Promotion | |
Für wen | Studierende und Auszubildende | Studierende, die eine deutsche Meldeadresse haben und maximal im 10. Fachsemester studieren |
Wie lange | bis zu 24 Monate | 14 Semester -> bis 24-Jährige 10 Semester -> bis 34-Jährige 6 Semester -> bis 44-Jährige |
Wie teuer | variabler Zinssatz auf Basis des 6-Monats-Euribor (+ 1 % Zinsen), derzeit 0,52 % p. a. Effektivzinssatz | variabler Zinssatz von 4,16 p.a. Effektivzins, optional feste Zinsbindung für bis zu 10 Jahre |
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein? | Zwischenprüfungen bestanden | Leistungsnachweise zum Ende des 6. Fördersemesters bei Erst- oder Zweitstudium |
Für wen nicht? | Studienanfänger, Ausbildungen in Teilzeit oder an nicht BAföG-anerkannten Ausbildungsstätten | älter als 44 Jahre, mehr als zehn Fachsemester |
Altersgrenze | 18 bis 35 Jahre alt | 18 bis 44 Jahre (allerdings geringere Förderungsdauer mit zunehmendem Alter) |
Karenzphase | Mindestens zwei Jahre | Mindestens 18 Monate |
Sondertilgungen kostenfrei? | Ja | Ja |
Rückzahlung | Rückzahlung in festen Raten von 120 € | Individueller Tilgungsplan über 10 Jahre |
Finanzierungsmöglichkeit 3: Studentenkredite von Privatanbietern oder Studierendenwerken
Diverse Studierendenwerke haben spezielle Studiendarlehen ins Leben gerufen, die je nach Lage der Studierenden in Frage kommen können. Eine Übersicht finden Sie beispielsweise im Studienkredit-Test des CHE. Zumeist sind vor allem Studierende förderungsfähig, die sich auf der Zielgeraden ihres Studiums befinden.
Eine Alternative zu den staatlich geförderten Krediten sind die Kredite von Privatanbietern. Der Markt hat sich in den letzten Jahren deutlich ausgedünnt. So haben beispielsweise die Deutsche Bank und die DKB ihre Studentenkredite eingestellt. Die verbliebenen Banken wie die Sparkasse Herford oder die Deutsche Apotheker- und Ärztebank gehören hingegen zu den teureren Anbietern im Test.
In der Endphase des Studiums kann auch ein herkömmlicher Ratenkredit in Frage kommen. Studierende können durch eine Einmalzahlung zumindest die letzten Monate finanzieren, müssen allerdings mit dem Geld gut haushalten. Ein Problem bei der Beantragung können zudem fehlende Sicherheiten sein. Bürgen sind oft die einzige Möglichkeit, einen solchen Kredit zu erhalten.
Eine andere Möglichkeit sind Angebote wie das der Deutsche Bildung AG oder des Bildungsfonds von CareerConcept. Der Vorteil: Die Rückzahlung orientiert sich am späteren Einkommen. Der Nachteil: Bei hohen Einstiegsgehältern sind die Zinsen enorm. Hinter dem Angebot stecken Investoren, die eine Rendite sehen möchten. Deswegen haben Studenten hier die besten Chancen, die sehr gute Noten vorweisen können. Einige Studiengänge werden zudem gar nicht finanziert.
Finanzierungsmöglichkeit 4: Darlehen von Fonds und Stiftungen
Etwas rechercheintensiver ist die Suche nach speziellen Darlehen von Fonds oder Stiftungen. Sie belohnen allerdings mit deutlich günstigeren Darlehen. Manchmal verlangen sie keine Zinsen von ihren Kreditnehmern. Ein rühmliches Beispiel ist das rollende Stipendium der E. W. Kuhlmann-Stiftung. Sie vergibt den Kredit ohne Zinsen über sieben Jahre bis zu 12.000 Euro. – Allerdings ist der Andrang entsprechend groß.
Es lohnt sich, bei der eigenen Hochschule nachzufragen, ob sie ein solches Angebot im Programm hat. Das Studentenwerk hat in der Regel spezielle Sprechstunden für Studenten in finanziellen Nöten.
Rückzahlung des Studienkredits: Zinshöhe, Karenzzeit und Co.
Wer überlegt, einen Kredit zur Studienfinanzierung aufzunehmen, muss die Rückzahlungsmodalitäten beachten. Ungünstige Regelungen setzen Absolventen bei der Jobsuche stark unter Druck. Zudem können vermeintlich kleine Unterschiede große Differenzen bei der Rückzahlungssumme ausmachen.
Erhebt der Anbieter beispielsweise noch während der Auszahlung Zinsen, kann das die Gesamtkosten erheblich erhöhen. Je nach Auszahlungsregelung schrumpft sogar die monatliche Rate gegen Ende der Auszahlungsphase erheblich. Kreditnehmer müssen hier genau aufpassen. Im Optimalfall beginnt die Zinsphase erst nach der Auszahlung.
Positiv ist, wenn der Student nach der Auszahlungsphase eine Karenzphase nutzen kann. In dieser Zeit erhält er kein Geld mehr von seinem Kreditgeber, muss jedoch auch noch keine Tilgung leisten. So kann er in Ruhe im Berufsleben Fuß fassen und beginnt dann damit, den Kredit abzubezahlen, wenn er die Raten durch die erste Gehaltserhöhung gut finanzieren kann.
Ein wichtiger Unterschied bei der Rückzahlung ist zudem, ob und wie lange der Zins festgeschrieben ist. Meistens sind Festzinsen etwas höher, dafür geht der Kreditnehmer jedoch auch kein finanzielles Risiko ein. Gerade dann, wenn ein Student davon ausgeht, dass die Zinsen wieder steigen, kann sich die Festlegung auf einen Zins lohnen. Allerdings bieten nicht alle Kreditanbieter diesen auch an.
Vor und nach Aufnahme des Bildungskredits: 3 Tipps zum Kostensenken
Damit nach dem Studium kein Mount Everest an Schulden wartet, sollten Studierende vor der Kreditaufnahme sorgfältig prüfen, wie sie die Kosten insgesamt gering halten können.
1. Kredite sorgfältig vergleichen
Am wichtigsten für die späteren Kosten sind in der Regel die Kreditkonditionen. Weil es sich über einen mittel- bis langfristigen Kredit handelt, wirken sich schon Bruchteile von Prozenten deutlich aus. Deswegen ist ein Kreditvergleich sinnvoll, bei dem Sie die tatsächlichen Konditionen genau durchrechnen.
2. Auszahlungsbetrag eng kalkulieren
Je weniger Geld Studierende aufnehmen müssen, je geringer also die Kreditsumme, desto günstiger wird der Kredit. Wer sich im Monat um 30 € einschränkt und drei Jahre lang gefördert wird, kann 1.080 € weniger aufnehmen. Das ermöglicht die schnellere Rückzahlung des Kredits und bedeutet zugleich eine Einsparung an Zinsen.
Die folgende Beispielrechnung verdeutlicht das: Der Zinssatz beträgt jeweils 3,5 % (effektiver Jahreszins) und wir gehen davon aus, dass der Kreditnehmer jeweils 200 € monatlich zurückzahlt und die Summe über 3 Jahre aufnimmt.
Kreditsumme: | 15.000 € | 17.000 € | 18.000 € | 20.000 € |
---|---|---|---|---|
Auszahlungsbetrag monatlich | 416,67 € | 472,22 € | 500,00 € | 555,56 € |
Laufzeit der Ratenzahlung | 7,05 Jahre | 8,13 Jahre | 8,69 Jahre | 9,84 Jahre |
Zinsen und Gebühren gesamt: | 1.916 € | 2.516 € | 2.854 € | 3.608 € |
Natürlich müssen Studierende darauf achten, dass sie ihren Finanzbedarf nicht zu eng kalkulieren. Dann wirken die positiven Effekte des Kredits nicht, weil der Kredit nicht ausreicht, um den Lebensunterhalt zu finanzieren.
3. Schneller tilgen
Viele Studienkredite bieten den Kreditnehmern die Möglichkeit, flexible Tilgungen vorzunehmen. Das ist auch sinnvoll, weil die Schuldenlast so deutlich reduziert werden kann und damit auch die Gebühren sinken. Zugleich können Studierende ihre spätere finanzielle Lage nur schwer einschätzen. Wer sich für einen Kredit interessiert, sollte darauf achten, dass er Sondertilgungen ohne zusätzliche Kosten leisten oder die Kreditrate ändern kann.
Was macht einen guten Studienkredit aus?
Ein guter Studienkredit muss es Studierenden ermöglichen, ohne finanzielle Sorgen zu studieren – das gilt auch bezogen auf die Zukunft. Deswegen sind nicht nur die Kosten und die Flexibilität entscheidend. Gerade weil Studierende ihr späteres Einkommen nicht zuversichtlich abschätzen können, müssen Studienkredite deutlich mehr leisten:
Zugang
Forderungen von Sicherheiten, Auskünfte über Leistungen, Ausschluss von Fächern: Es gibt viele Gründe, warum Studierenden der Zugang zu Krediten verwehrt bleibt kann. Ein Qualitätskriterium für einen fairen Kredit ist deswegen, dass der Zugang so leicht wie möglich ist und allen Studierenden gleichermaßen offensteht.
Risikobegrenzung
Kreditgeber ermöglichen es Studierenden auf verschiedene Arten, ihr Risiko zu begrenzen. Bei der Zinshöhe ist dies über einen Festzins möglich. Ein völlig variabler Zinssatz bedeutet hingegen ein recht hohes finanzielles Risiko.
Auch die Rückzahlungshöhe sollte möglichst flexibel durch den Kreditnehmer angepasst werden können, damit dieser die Raten auch zurückzahlen kann. Wünschenswert ist eine Einkommensgrenze, die überschritten werden muss, bevor die Rückzahlung beginnt.
Sehr beliebt ist die Einräumung einer Karenzzeit. Sie ist jedoch nur dann ein wirklicher Vorteil, wenn der oder die Studierende in dieser Zeit auch tatsächlich keine Zinsen bezahlen muss. Mindestens ein Jahr tilgungsfreie Karenzzeit bietet die Spitzengruppe unter den Anbietern für Studienkredite. Wer bereits sein Bachelor-Studium per Kredit finanziert, sollte auf Rückzahlungsfreiheit im Studium achten.
Faire Kredite beinhalten zudem eine Rückzahlungs-Höchstgrenze. Sie ist besonders wichtig für Kreditnehmer, die den Kredit über viele Jahre abstottern müssen, weil das Einkommen nicht reicht.
Faire Zinsen und Kosten
Die Höhe des Zinssatzes entscheidet erheblich darüber, wie teuer ein Kredit letztendlich wird. Eine Beispielrechnung zeigt das deutlich: Zugrunde liegt eine Kreditsumme von 20.000 €, die innerhalb von sieben Jahren zurückgezahlt werden muss. Derzeit bewegt sich das Spektrum bei Studentenkrediten zwischen 0,72 % und 4,360 % effektivem Jahreszins. Die Auswirkungen sind erheblich:
Effektiver Jahreszins: | 0,72% | 1,50% | 3% | 4,36% |
---|---|---|---|---|
Gesamte Zinsen und Gebühren | 512,53€ | 1.073,37 € | 2.167,71 € | 3.177,04€ |
Monatliche Rückzahlungsrate | 244,20 € | 250,87 € | 263,90 € | 275,92 € |
Allerdings ist ein geringer Zins nicht immer das günstigste Angebot: Die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen oder sogar der kompletten Ablösung ohne Vorfälligkeitsentschädigungen, Flexibilität bei den Raten oder festgeschriebene Zinssätze können einen finanziellen Vorteil bedeuten. Gleiches gilt für eine Karenzzeit, in der keine Zinsen anfallen.
Auf der anderen Seite kann eine Ausfallversicherung zu höheren Kosten führen.
Flexibilität bei der Inanspruchnahme des Kredits
Gute Studentenkredite ermöglichen es wenigstens einmal jährlich, die Konditionen in der Auszahlungsphase anzupassen. Außerdem sollten Studierende im laufenden Vertrag mindestens einmalig das Fach wechseln können. Es ist darüber hinaus sinnvoll, wenn der Kredit auch bei einem Hochschulwechsel im In- oder Ausland weiter nutzbar ist.
Wünschenswert ist weiterhin, wenn es in der Auszahlungsphase die Möglichkeit gibt, Sonderzahlungen zu beantragen. Damit können Studierende studienbezogene Anschaffungen oder Auslandsaufenthalte finanzieren.
Schritt für Schritt zur Studienfinanzierung per Kredit
Wenn Sie sich für einen Studienkredit interessieren, helfen Ihnen die folgenden 5 Schritte dabei, den besten Kredit für Sie zu erhalten.
1. Bedarf ermitteln
Sie müssen wissen, wie hoch der Studienkredit mindestens sein muss, damit Sie damit über die Runden kommen. Deswegen sollten Sie eine genaue Bedarfsermittlung vornehmen. Einfließen sollten Faktoren wie Miete und Nebenkosten, Verpflegung, Kleidung, Mobilität, Telekommunikation und Freizeit. Aber auch Studienkosten wie Semesterticket und Semesterbeitrag, Bücher und Kopien müssen in die Berechnung einfließen. Versicherungen und GEZ sind ebenfalls Posten, die Sie nicht vergessen sollten.
Kalkulieren Sie großzügig genug, um Ihren Lebensunterhalt gesichert zu wissen, jedoch auch so knapp wie möglich. Nun ziehen Sie eventuelle Einkünfte ab und so haben Sie Ihren Finanzbedarf errechnet.
2. Staatliche Möglichkeiten prüfen
Im nächsten Schritt sollten Sie prüfen, ob Sie andere Möglichkeiten der Finanzierung nutzen können: BAföG, Auslands-BAföG, Studienabschlusshilfe und Stipendien: All das sind Möglichkeiten, bei denen Sie keine Zinsen zahlen müssen und teilweise sogar Geld geschenkt bekommen. Informieren Sie sich zudem über die staatlichen Förderungsmöglichkeiten.
3. Fonds und Stiftungen recherchieren
Im nächsten Schritt sollten Sie prüfen, ob ein Stipendium für Sie in Frage kommt. Holen Sie sich auch Einkünfte ein, ob Ihre Hochschule Studierenden in finanziellen Schwierigkeiten hilft und ob Sie in Frage kommen. Falls für Sie ein Generationenvertrag in Frage kommt, sollten Sie die Anbieter solcher Fonds vergleichen.
4. Kredite vergleichen
Nachdem Sie sich einen Überblick über Ihre Möglichkeiten verschafft haben, können Sie die verschiedenen Kredite vergleichen. Achten Sie dabei vor allem auf die Qualitätsmerkmale eines guten Studienkredits und die Kosten, die bei den unterschiedlichen Anbietern anfallen.
5. Kreditantrag stellen
Wenn Sie wissen, bei wem Sie am günstigsten einen Kredit aufnehmen können, um Ihr Studium zu finanzieren, sollten Sie schnellstmöglich einen Antrag stellen. Ihr zukünftiger Kreditgeber informiert Sie über alle notwendigen Formulare und Dokumente.
Oftmals ist die Bearbeitungsdauer Ihrer Kreditanfrage kurz. Selten vergehen mehr als zwei Wochen bis zur Bewilligung.
FAQ
(11)Die meisten Studierenden nutzen eine Mischung aus BAföG, Studienkredit, Bildungskredit, Nebenjob, Stipendien und zinsfreien Darlehen von Stiftungen, Krediten von Privatanbietern oder sogenannten Bildungsfonds..
Investitionen in die eigene Bildung zahlen sich häufig in der Zukunft aus. Wie sinnvoll ein Studienkredit ist, hängt allerdings von diversen Faktoren ab. So kann ein Nebenjob im späteren Berufsfeld deutliche Vorteile bringen, bestandene Zwischenprüfungen machen ein erfolgreiches Studium wahrscheinlicher und faire Kreditkonditionen verhindern eine Überschuldung.
Ja, verschiedene Studienkredite, auch aus staatlichen Quellen, können problemlos miteinander kombiniert werden.
Nein, sowohl Bildungskredite als auch Studienkredite werden unabhängig von der Schufa vergeben und tauchen dementsprechend auch nicht in der SCHUFA auf.
Ein KfW-Kredit gilt nicht als Einkommen im Sinne des BAföG und wird deswegen auch nicht angerechnet.
Vielfach können Studienkredite auch für Auslandssemester genutzt werden. Wir empfehlen allerdings, auch andere Möglichkeiten wie Stipendien oder Auslands-BAföG erneut zu prüfen. Für Auslandssemester stehen noch einmal andere Optionen offen, die oft auch von Studierenden genutzt werden können, die sonst nicht empfangsberechtigt sind.
Wie lange die Bearbeitungszeit und Bewilligung für einen Studienkredit bei der KfW-Bank dauert, hängt auch davon ab, wie groß der Andrang ist. 2020 betrug die Bearbeitungszeit aufgrund der COVID-19-Pandemie teils mehr als zwei Wochen.
Der Studienkredit der KfW hat eine Karenzzeit von bis zu 18 Monaten. In der Regel beginnt die Rückzahlung 12 Monate nach dem Auszahlungsende.
Der KfW-Studienkredit wird üblicherweise immer am 1. Werktag des Monats ausgezahlt.
Für den Studienkredit benötigen Sie in jedem Fall eine aktuelle Studienbescheinigung. Außerdem ist ab dem 6. Fördersemester ein Leistungsnachweis notwendig. Möglich ist hier ein Nachweis des Zwischenzeugnis oder des Vordiploms. Bei einer Promotion ist keine Förderung notwendig.
Ja, im 6. Fördersemester ist ein Leistungsnachweis notwendig, damit der Studienkredit weiter ausgezahlt wird. Auch eine Bescheinigung der Hochschule über den voraussichtlichen Studienabschluss innerhalb von maximal vier Semestern ist gegen Ende der Förderung notwendig.
Fazit
Studierende können viele unterschiedliche Förderungen und Kredite in Anspruch nehmen, von denen die meisten sehr fair sind. Dennoch gibt es erhebliche Unterschiede. Es ist schwer, einen bestimmten Kredit zu empfehlen, weil sie sich vielfach an unterschiedliche Zielgruppen richten. Studierende sollten darauf achten, dass ihr Kredit möglichst flexibel ist und es eine zinsfreie Karenzphase nach dem Studium gibt, damit sie sich auf die Jobsuche konzentrieren können.
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