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Sollzins, Effektivzins und effektiver Jahreszins – was ist das?

Jeder weiß natürlich, dass für einen Kredit auch Zinsen gezahlt werden müssen. Was jedoch viele Kreditsuchende verwirrt, sind die unterschiedlichen Zinsangaben bei den Kreditangeboten. Neben dem Sollzins wird bei jedem Kreditangebot auch immer der Effektivzins bzw. der effektive Jahreszins angegeben. Doch wo liegen die Unterschiede und welcher Zins sollte beim Vergleich der Kreditangebote herangezogen werden?

Was verbirgt sich hinter dem Sollzins?

Der Sollzins gibt die reinen Zinskosten für die Inanspruchnahme des Bankkapitals an. Wenn der Sollzins während der gesamten Laufzeit des Kredits unverändert bleibt, spricht man von einem gebundenen Sollzins. Für den Kreditnehmer bedeutet dies ein hohes Maß an Planungssicherheit.

Der Sollzins richtet sich immer nach dem Leitzins der Europäischen Zentralbank. Da sich der Leitzins aktuell auf einem historischen Tiefstand befindet, sind auch die Sollzinsen für Kredite momentan so günstig wie selten zuvor. Sollte in nächster Zeit der Leitzins von der EZB wieder angehoben werden, muss im Umkehrschluss auch wieder mit einem Anstieg der Sollzinsen bei Krediten gerechnet werden.

Einfluss auf die Höhe des Sollzinses hat aber auch die Bonität des Kreditnehmers, zumindest bei bonitätsabhängigen Krediten. Es gilt dann, je schlechter die Bonität des Kunden, umso höher sind die von der Bank verlangten Sollzinsen. Für den Kreditnehmer haben bonitätsabhängige Kredite den Nachteil, dass er erst nach einer konkreten Kreditanfrage bei der Bank weis, wie hoch die Zinsen letztendlich ausfallen werden. Das erschwert den Kreditvergleich.

Demgegenüber gibt es allerdings auch sogenannte Festpreiskredite, bei denen alle Kreditnehmer, falls sie einen Kredit bewilligt bekommen, den gleichen Zins zahlen. Festpreiskredite erkennen Sie daran, dass immer nur ein fester Zinssatz angegeben wird, während bei bonitätsabhängigen Krediten immer eine Zinsspanne angegeben wird.

Was verbirgt sich hinter dem Effektivzins?

Bei der Aufnahme eines Kredits können neben den reinen Zinsen noch weitere Kosten wie etwa Bearbeitungsgebühren oder Vermittlungsgebühren anfallen. Diese zusätzlichen Kosten werden bei der Berechnung des Effektivzinses, der häufig auch als effektiver Jahreszins bezeichnet wird, direkt mit eingerechnet.

Darüber hinaus werden beim Effektivzins auch noch weitere preisbestimmende Faktoren wie etwa die Zinszahlungs- und Verrechnungstermine oder ein Disagio berücksichtigt. Wenn der Effektivzins nicht für die gesamte Laufzeit festgeschrieben wird, sondern im späteren Verlauf steigen oder fallen kann, spricht man von einem anfänglichen effektiven Jahreszins.

Diese Faktoren sieht der Gesetzgeber für den Effektivzins vor

Um verstehen zu können, welche Auswirkungen der Effektivzins auf die Kosten für Finanzierungen hat, müssen Verbraucher wissen, aus welchen Einzelpunkten sich der effektive Jahreszins überhaupt zusammensetzt. Aus Kundensicht mag es zunächst ausreichend sein, den Gesamtzins zu kennen und in der Tat widmen wir uns nicht der genauen Gewichtung der Faktoren innerhalb des Effektivzinssatzes. Dennoch ist es interessant zu erfahren, welche Dinge in die Zinsgestaltung einfließen, um einen Einblick in die Kreditbranche zu bekommen.

Kreditbearbeitungsgebühren dürfen Banken und andere Kreditanbieter in Deutschland nach höchstrichterlicher Entscheidungen des BGH aus dem Jahr 2014 nicht mehr. Die Gebühren wurden in der Vergangenheit als Teil des Effektivzinssatzes vor allem für die Prüfung der Bonität erhoben. Die Richter verboten die Bearbeitungsgebühren und verdonnerten Banken zur Rückzahlung, da der Aufwand im Interesse der Banken liegt. Bankkunden, die bereits Immobilienfinanzierungen zurückzahlen und dafür Bearbeitungsgebühren zahlen, können bereits gezahlte Beiträge zurückfordern.

Der effektive Jahreszins als solcher bietet Banken auch ohne diesen Kostenpunkt noch reichlich Spielraum. Diese Kennzahlen sind beim Effektivzins als Bestandteil der Preisangabenverordnung relevant:

  • etwaige Zinsvorauszahlungen (so genannter Disagio)
  • der übliche Nominalzins
  • die kalkulierte Tilgungsrate für Darlehen
  • Gebühren für die Vermittlung
  • Abschlussgebühren

Weiterhin gilt: Wann und wie Zinsen – zum Beispiel monatlich oder quartalsweise – abgerechnet werden, spielt beim effektiven Jahreszins ebenso eine Rolle wie die Laufzeit oder eben die Kreditwürdigkeit. Für einen sinnvollen Kredit-Vergleich müssen Verbraucher wissen, dass nur Darlehen miteinander verglichen werden können, die sich durch eine identische Zinsfestschreibungsdauer auszeichnen. Möchten Kreditnehmer zur eigenen Sicherheit Restschuld-Police abschließen, stellen die Versicherungsbeiträge normalerweise einen zusätzlichen Kostenfaktor dar. Denn Banken können zumeist nicht auf Abschluss einer solchen Restschuldversicherung bestehen. Ausnahmen sind vielfach Angebote zur Immobilienfinanzierung.

Welche Kosten sind nicht im Effektivzins enthalten?

Sollzins, Effektivzins und effektiver Jahreszins – was ist das?Bei dem Effektivzins sind zwar bereits eine Reihe zusätzlicher Kostenfaktoren mit eingepreist. Doch es gibt darüber hinaus noch weitere Kostenfaktoren, die bei einem Kredit anfallen können, jedoch nicht bei der Berechnung des Effektivzinses berücksichtigt werden. So fließen weder Kontoführungskosten noch Schätzgebühren in die Berechnung des Effektivzinses ein. Auch Bereitstellungszinsen für eine spätere Auszahlung des Kreditbetrags werden nicht vom Effektivzins erfasst.

Ein besonders großer Kostenfaktor, der jedoch nicht im Effektivzins auftaucht, sind die Beiträge für eine Restschuldversicherung. Sollte der Kredit vorzeitig zurückgezahlt werden, warten noch weitere Kosten auf den Kreditnehmer. Denn dann können die Banken eine Vorfälligkeitsentschädigung verlangen.

Um einen Überblick zu erhalten, welche Kosten zusätzlich zu den im Effektivzins bereits enthaltenen Kosten noch auf den Kreditnehmer zukommen können, sollte der Kreditnehmer vor Vertragsabschluss auf jeden Fall einen Blick in das Preis-Leistungsverzeichnis der Bank werfen.

Wie kann ich den effektiven Jahreszins berechnen?

Sie wollen den effektiven Jahreszins berechnen? An einfachsten geht das mit Hilfe der sogenannten Uniform-Methode. Dazu ist die nachfolgende Formel anzuwenden:

Sollzins, Effektivzins und effektiver Jahreszins – was ist das?

Sollzins, Effektivzins und effektiver Jahreszins – was ist das?Beispielrechnung:

Ein Kredit über 10.000 Euro mit einer Laufzeit von 60 Monaten wurde aufgenommen. Die Kreditkosten belaufen sich auf 800 Euro. Daraus ergibt sich ein effektiver Jahreszins von:

Sollzins, Effektivzins und effektiver Jahreszins – was ist das?

Beachten Sie jedoch, dass die Berechnung des Effektivzinses nach der Uniform-Methode nur eine Näherungslösung liefern kann. Aus diesem Grund sind die Banken auch gesetzlich verpflichtet, die kompliziertere, aber genauere Berechnungsmethode nach der Preisangabenverordnung (PAngV) zugrunde zulegen.

 

Wo liegen die Unterschiede zwischen Soll- und Effektivzins?

Sollzins, Effektivzins und effektiver Jahreszins – was ist das?Wenn es darum geht zu beurteilen, wie teuer ein Kredit letzten Endes ist, dann ist der Effektivzins wesentlich aussagekräftiger als der Sollzins. Denn im Gegensatz zum Sollzins, der nur die reine Verzinsung des Kredits widerspiegelt, werden durch den Effektivzins auch noch weitere Kosten erfasst. Aus diesem Grund ist der Effektivzins im direkten Vergleich stets höher als der Sollzins. Je weniger zusätzlich Kosten von der Bank erhoben werden, desto stärker nähert sich der Effektivzins jedoch an den Sollzins an.

Welcher Zinssatz ist für die Aufnahme eines Kredites von Bedeutung?

Wenn Sie nach einem günstigen Kredit suchen, ist es notwendig, mehrere Kreditangebote zu vergleichen. Für den Vergleich der Kreditangebote sollte immer der Effektivzins herangezogen werden. Denn letztlich kommt es ja nicht nur darauf an, wie hoch die Verzinsung eines Kredits ist, sondern entscheidend ist, wie viel insgesamt für den Kredit bezahlt werden muss. Die Gesamtkosten werden von dem Effektivzins wesentlich besser erfasst als von dem Sollzins.

Die Kreditanbieter sind grundsätzlich dazu verpflichtet, den Effektivzins immer mit anzugeben. Darüber hinaus müssen die Banken zur besseren Vergleichbarkeit gemäß § 6a Abs. 3 PAngV bei bonitätsabhängigen Krediten auch immer den Zinssatz angeben, den 2/3 aller Kunden erhalten.

Beachten Sie jedoch, dass ein Vergleich von Kreditangeboten mittels Effektivzins nur dann sinnvoll ist, wenn es sich um Kreditangebote mit jeweils gleicher Zinsfestschreibungsdauer handelt. Variiert die Zinsfestschreibungsdauer hingegen, ist ein objektiver Vergleich mehrere Angebote nicht möglich, da sich die Kosten im Nachhinein durch Zinsanpassungen noch verändern können.

Warum ist der Sollzins für mich als Verbraucher trotzdem wichtig?

Auch wenn bei einem Kreditvergleich immer der Effektivzins entscheidend ist, bedeutet das natürlich nicht, dass der Sollzins für den Kreditnehmer ganz unwichtig ist. Denn auf Grundlage des Sollzinses werden von der Bank die Kreditraten festgelegt. Außerdem erfährt der Kreditnehmer durch den Sollzins, wie sich die Gesamtkosten in Zinsen und Gebühren aufteilen.

Kreditwürdigkeit kann sich auf die Zinsbedingungen auswirken?

Sehr viele besonders günstige Kreditangebote sind mit Vorsicht zu genießen. Denn nicht selten handelt es sich beim genannten Effektivzins um den Zins, den Banken in der Realität nur unter optimalen Bedingungen vergeben. Eine Rollen können dabei die Laufzeiten und Kreditsummen spielen. Noch wichtiger ist dabei aber in der Regel die Kreditwürdigkeit, da viele Darlehen nun einmal auf Basis der Bonität vergeben werden. Aus diesem Grund nennen Banken bei der Online-Anfrage zunächst auch nur unverbindliche Konditionen. Die „echten“ Bedingungen erfahren Verbraucher erst, wenn sie der Bonitäts-Anfrage bei der Schufa oder einer anderen Auskunftei zugestimmt haben und dieses Verfahren durchgeführt wurde. Der Bonitäts- oder Schufa-Score entscheidet letzten Endes also bei zahlreichen Angeboten aus dem Kredit-Vergleich darüber, welcher Effektivzins Kunden angeboten und was ein Kredit wirklich bei ordnungsgemäßer Tilgung ohne Ausfälle über die Laufzeit kosten wird.

Sonderzahlungen sollten nicht übereilt vorgenommen werden

Doch was, wenn sich die wirtschaftliche Situation eines Kreditnehmers positiv verändert, zum Beispiel infolge einer Erbschaft oder durch eine Gehaltserhöhung? In solchen Fällen sind mehrere Schritte denkbar. Zum einen erlauben viele Banken eine Effektivzins-Anpassung. Allerdings nur, wenn keine langfristige Zinsfestschreibung Grundlage der Darlehen ist. Dann nämlich müssen Kreditnehmer entweder auf die Bank-Kulanz hoffen oder mit Korrekturen der Modalitäten zur Rückzahlung der Finanzierungen warten, bis die Zinsbindungsfrist abläuft. In dieser Situation können vorzeitige Kreditablösungen (vielleicht mit einem Wechsel zu Krediten mit günstigerem jährlichen Effektivzins) oder Sondertilgungen oftmals zu einer Senkung der Restschuld führen. Zugleich aber entstehen in diesem Zusammenhang bei vielen Banken Nebenkosten. Beispielsweise in Form der Vorfälligkeitsgebühr, wenn Kredite auf einen Schlag komplett zurückgezahlt werden nach einer überraschenden Finanzspritze.

Auch in solchen Momenten sollten Kreditnehmer mit einem Kreditrechner also objektiv und präzise kalkulieren, ob und in welchem Umfang sich vorzeitige Tilgungs-Maßnahmen tatsächlich im eigenen Interesse lohnen, bevor vorschnell Sonderzahlungen vorgenommen werden, die sich vielleicht aufgrund der berechneten Gebühren nur sehr bedingt bezahlt machen. Oder eher für die Bank als für die Kunden, die zwar freiwillig mehr ausgeben, aber nach Abzug der erhobenen Nebenkosten weniger sparen als erhofft.

Was bringen mir bonitätsunabhängige Effektivzinsen als Kreditnehmer wirklich?

Auch wenn die Antwort in den Augen vieler Leser auf der Hand liegen mag, greifen wir diesen Aspekt zum Abschluss nochmals kurz auf. Etliche Angebote für Darlehen ohne Bonitätsprüfung werden im Kredit-Vergleich gelistet. Auffallend ist in diesem Zusammenhang, dass es durchaus auch Kredite ohne Schufa für Selbstständige und Freiberufler am Markt gibt. Gerade diese Zielgruppen hatten in dieser Sparte bis vor wenigen Jahren oft kaum realistische Chancen auf eine Kreditvergabe. Bonitätsunabhängige Kreditzinsen bieten allgemein gesprochen den Vorteil, dass Kunden von Anfang an beim Lesen der Konditionen eines Darlehens auf der sicheren Seite sind: Erhalte ich eine Zusage, gilt auf jeden Fall der besagte Effektivzins, der Schufa-Score wirkt sich weder negativ noch positiv auf den Zinssatz aus. An dieser Stelle ist der Umkehrschluss für Kreditnehmer in spe ausnahmsweise durchaus zulässig.

Denn: Eine gute Einkommenssituation und eine eine vorbildliche Kreditwürdigkeit (im Score wäre dies ein Wert von mindestens 95 Punkten auf der Skala von 0 bis 100) muss leider nicht in jedem Fall zu einer Verbesserung der Zinssätze führen.

Sollzins und Effektivzins – ein Rechenbeispiel

Es wird ein Kredit über 8.000 Euro mit einer Laufzeit von zwei Jahren aufgenommen. Der gebundene Sollzins beläuft sich auf 3,26 Prozent p.a. Hinzukommt eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 2,00 Prozent. Der Kredit wird mit einer monatlichen Rate in Höhe von 345 Euro zurückgezahlt, die über die gesamte Laufzeit gleich bleibt. Bis zum Ende der Laufzeit belaufen sich die Kreditkosten insgesamt auf 274 Euro. Daraus ergibt sich unter Einbeziehung der Bearbeitungsgebühr ein effektiver Jahreszins von 5,36 Prozent p.a., der damit deutlich oberhalb des Sollzinses liegt.

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Effektivzinses nicht ohne Betrachtung der Gebühren analysieren

Auf der anderen Seite: Ist der jeweilige Kredit mit bonitätsunabhängigem Effektivzins im Vergleich sowieso der günstigste, kann dieser Aspekt problemlos außen vor gelassen werden. Für vorbelastete Bankkunden hingegen sind diese Angebote oft die preiswerteste Alternative im Kreditrechner. Die unabhängige Zinsfestlegung bedeutet dabei nicht, dass Darlehen ohne Schufa-Abfrage vergeben werden. Die wirtschaftlichen Verhältnissen haben im Rahmen der Beantragung sehr wohl Einfluss, entscheiden aber eben nicht über den Effektivzins und die Kreditkosten. Aber: In vielen Fällen liegt der Basiszins beim bonitätsunabhängigen Darlehen bereits über dem aktuellen Durchschnittswert der Angebote am Markt, bei denen die Bonität über den Zinssatz mitentscheidet. Die Auswahl ist reichhaltig, doch nicht jeder Kredit ist für jeden Kunden geeignet. Bei hohen Kreditsummen sollten Kunden den Vorfälligkeitsentgelten und Gebühren für Sondertilgungen zumindest anfangs die nötige Aufmerksamkeit widmen.

Was genau wird eigentlich als effektiver Jahreszins bezeichnet?

In diesem Punkt muss zwangsläufig zwischen dem Sollzins auf der einen und dem Jahreseffektivzins auf der anderen Seit unterschieden werden. In vielen Fällen bedienten sich Banken und andere Kreditanbieter in der Vergangenheit des Sollzinssatzes. Das Dilemma aus Sicht der Kundschaft: Dieser Zins bildete nur sehr bedingt die wirklich mit Darlehen verbundenen Finanzierungskosten ab. Nebenkosten waren die Regel, viele dieser Faktoren waren nur bei einem sehr eingehenden Blick in die geltenden Kreditbedingungen erkennbar. Eben dieses Problem wollte der Gesetzgeber dadurch aus der Welt schaffen, dass Kreditgeber im Bereich der Kreditvergabe an private Kunden an ein einheitliches Zinsformat gebunden wurden. Beim Ratenkredit – wie auch bei klassischen Baufinanzierungen – dient der Jahreseffektivzins dazu, alle üblichen Kosten zusammenzufassen, die Kunden pro Jahr erwarten.

Jahreseffektivzins – der Gesetzgeber schreibt klar vor, was er enthalten muss

Der Staat hat eine ganz eindeutige und unmissverständliche Regelung dafür getroffen, aus welchen einzelnen Punkten sich der Jahreseffektivzins zusammensetzen muss im Bereich der Verbraucherdarlehen, zu denen der BGH vor allem im Hinblick auf die Bearbeitungsgebühren 2014 abermals klare Rahmenbedingungen abgesteckt und erklärt hat, innerhalb welcher Fristen und in welchen Fällen Kreditnehmer bereits gezahlte Gebühren zurückfordern können. Millionen Deutsche haben in den vergangenen Jahren unnötige Entgelte im Zuge der Kreditbeantragung gezahlt, die sie nun fristgerecht von Banken erstatten lassen können.

Klare Aussagen auch bei möglichen Zusatzkosten

Weitaus wichtiger ist in dieser Analyse aber die Übersicht, welche Punkte der Jahreseffektivzins im Einzelnen abbilden muss, damit Verbraucher wissen, was sie über die Laufzeit für einen neuen Kredit bei planmäßiger Rückzahlung ohne Nebenkosten für selbst gewünschte vorzeitige Ablösungen oder Sondertilgungen erwarten. Diese Erkenntnis entbindet Verbraucher zwar keineswegs von einem ausführlichen Kredit Vergleich. Diesen aber vereinfacht die gesetzliche Änderung auf angenehme Art und Weise spürbar, so dass die Kreditsuche vor allem schneller, zugleich aber mit größeren Erfolg im Sinne der Kostenersparnis gelingen kann.

Der Jahreseffektivzins fasst dieser Einzelpunkte zusammen:

  • Sollzinsen (vormals „Nominalzins“)
  • etwaige Gebühren für die Vermittlung des Darlehens
  • Kosten für fällige Zinszahlungen
  • Verwaltungsgebühren
  • Maklercourtagen (bei der Kredit-Vermittlung)
  • früher Bearbeitungsgebühren (bei Verbraucherdarlehen nicht mehr zulässig)
  • Kosten für eine evtl. abgeschlossene Restkreditversicherung
Nicht enthalten sind im jährlichen Effektivzinssatz hingegen:

  • die oft berechneten Kontoführungsgebühren
  • Gebühren für Sondertilgungen
  • Kosten bei Zahlungsausfällen
  • Bereitstellungskosten
  • bei Immobilienkrediten: mögliche Notarkosten
  • Vorfälligkeitsgebühren bei vorzeitiger Kredit-Ablösung

Doch auch diese Faktoren sind typische Kreditnebenkosten, mit denen sich potentielle Kreditnehmer auskennen müssen, um objektiv über den Jahreseffektivzins hinaus Kredite miteinander vergleichen zu können. Was in jährlichen Effektivzins gehört, legt der Gesetzgeber in §6 der Preisangabenverordnung (PangV) fest. Die „versteckten“ Zusatzkosten erklären, weshalb Experten zum Blick auf alle Kostenfaktoren raten und warnen, dass eben nicht allein der Jahreseffektivzins entscheidend ist.

Ein wichtiger Hinweis an dieser Stelle:

Die Verbraucherkreditrichtlinie aus dem Jahr 2010 regelt zwar, welche Daten zum Jahreseffektivzins gehören, bezieht sich aber wirklich nur auf Verbraucherdarlehen – also beispielsweise private Autofinanzierungen oder einen klassischen Ratenkredit. Klarheit bezüglich der anfallenden Kreditkosten pro Monat bringt ein Tilgungsplan, den Banken ihren Kunden zumindest nach einer Anfrage, teilweise aber automatisch zukommen lassen. Taucht im Kreditvertrag der Hinweis auf einen anfänglichen effektiven Jahreszins auf, deutet dies darauf hin, dass die Gesamtkosten nur vorläufig angegeben werden. Denkbar ist hierbei eine spätere Änderung nach einer gewissen Zeit.

Effektiver Jahreszins oft während der Laufzeit nachverhandelbar!

Darlehen, die vom ersten bis zum letzten Tag der Tilgung identische Zinssätze garantieren, sind erst einmal etwas, was sich Kreditnehmer wohl bei jeder Finanzierung wünschen. Natürlich gibt es auch in diesem Fall immer wieder Ausnahmen, die letzten Endes meist nun einmal die Regel bestätigen. Nicht vergessen sei an dieser Stelle allerdings die Tatsache, dass eine Zinsbindung für die gesamte Kredit-Laufzeit nicht jedem Fall ideal ist. Aus welchem Grund, wird deutlich, wenn man sich die Entwicklungen der üblichen Kreditzinsen in den vergangenen Jahren ansieht. Binnen weniger Jahre ist der Jahreseffektivzins in vielen Bereichen des Kreditmarktes vielfach sehr deutlich gesunken. In erster Linie deshalb, weil die Europäische Zentralbank die Leitzinssätze immer wieder gesenkt hat, um den wirtschaftlichen Problemen in der EU zu begegnen.

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Paul Scheuschner

Kredite.org Autor

Paul Scheuschner

Paul ist Autor von Kredite.org und seit der Gründung in 2013 dabei. Sein Finanzwissen basiert auf einer Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, die er von August 2006 - Januar 2009 in Berlin bei der Allianz Versicherung durchlaufen hat. Er hat in dieser Zeit sowohl für die Allianz Versicherung im Innen- und Außendienst, als auch bei der Dresdner Bank (heute Commerzbank) gearbeitet.