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BHW Bausparen – Test und Erfahrungen

Das Wichtigste in Kürze
BHW, das stand einst für Beamten Heimstätten Werk. Schon seit 1982 dürfen aber auch Angestellte aus der Privatwirtschaft dort sparen. Mittlerweile gehört das ehemals gewerkschaftseigene Unternehmen zur Postbank und damit zur Deutschen Bank.

BHW Bausparen im Test

Im Test der Stiftung Warentest landete die BHW Bausparkasse im Jahr 2015 in Sachen Beratung nur in der unteren Hälfte. Hat sie sich seitdem verbessert? Und wie sieht es mit dem Direktvertrieb aus, den die Tester damals nicht unter die Lupe genommen haben.

Testkategorie 1: Die Produkte

Wie die meisten Bausparkassen bietet auch BHW die Produktlinien Bausparen und Immobiliendarlehen an. Daneben wirbt das Unternehmen für die Immobiliensparte der Postbank.

Produkte Auswahl

Vier verschiedene Bauspar-Ziele nennt die BHW auf ihrer Website, nämlich

  • Sparen ohne konkretes Ziel für Berufsstarter,
  • konkrete Finanzierungsziele,
  • Bausparsumme ab 50.000,- Euro,
  • Wohn-Riester.

Dahinter stehen die Tarife BHW WohnBausparen, BHW WohnBausparen Plus und BHW WohnBausparen Flex. Der Unterschied zwischen den ersten beiden liegt vor allem in der Bausparsumme, im ersten Fall muss sie nur 10.000,- Euro betragen, im zweiten mindestens 50.000,- Euro. Dafür ist bei BHW WohnBausparen Plus die Abschlussgebühr deutlich niedriger. Der Tarif Flex richtet sich dagegen vor allem an Anleger, die von der Riester-Förderung profitieren möchten.

Unabhängig von der Bausparsumme lässt sich aber der Darlehenszins senken, wenn entweder länger gespart oder schneller getilgt wird. Schließlich besteht die Idee eines Bausparvertrags darin, dass man in der Sparphase nur geringe Zinsen bekommt, in der Darlehensphase dafür aber auch weniger zahlt.

Damit bietet die BHW einiges an Gestaltungsmöglichkeiten, die Tarife lassen sich sogar während der Sparphase noch ändern. Wer beispielsweise sein Einkommen steigert kann dann immer noch auf eine schnellere Tilgung und einen dafür niedrigeren Zinssatz umsteigen.

Zwischenfazit Produkte: Vier verschiedene Produktlinien bietet BHW an, wobei es innerhalb eines Tarifes auch noch Gestaltungsmöglichkeiten gibt.

Leseempfehlung: Finden Sie hier alle Anbieter und Tipps für die Baufinanzierung.

Testkategorie 2: Die Konditionen

Die Abschlussgebühr liegt bei den meisten Tarifvarianten relativ hoch, erst ab 50.000,- Euro Bausparsumme erhält man mit dem Tarif BHW WohnBausparen Plus einen Tarif, bei dem die Kosten im üblichen Rahmen liegen.

Konditionen Beispiel

Die Guthabenzinsen sind bei einigen Tarifen eher im oberen Bereich, andere dagegen werden sehr niedrig verzinst, wie das aber bei den meisten Bausparverträgen aktuell üblich ist. Bei einigen Tarifen ist auch eine Prämie möglich, falls die Zinsen wieder steigen sollten. Die Kreditzinsen dagegen sind auf dem üblichen Niveau.

Negativ ist, dass in den meisten Fällen mit dem Bausparvertrag auch eine Lebensversicherung abgeschlossen wird. Beim Prämienbausparen heißt es beispielsweise in den Bausparbedingungen, die Bausparkasse beantrage bei Auszahlung des Darlehens eine Risikolebensversicherung, wenn keine andere Willenserklärung des Bausparers vorliege.

Zwischenfazit Konditionen: Störend ist vor allem die relativ hohe Abschlussgebühr. Auch das Drängen der Bausparkasse zum Abschluss einer Lebensversicherung gibt Minuspunkte.

Testkategorie 3: Beratung und Service

Vertrieben werden die Angebote der BHW vor allem über die Postbank. Denn das Unternehmen ist seit 2008 alleiniger Eigentümer der Bausparkasse. Wer über BHW.de einen Berater sucht, landet deshalb immer bei der Postbank. Deren Netz ist zwar relativ dicht, es kann aber nicht mit dem von Konkurrenten wie der LBS oder Schwäbisch Hall mithalten.

Service Kontakt

Hinzu kommt, dass es die Beratersuche den Kunden unnötig schwer macht. Sie erfordert zunächst die Eingabe einer Postleitzahl, das ist lästig, wenn mehrere Orte die gleiche verwenden. Noch ärgerlicher ist aber, dass im Test ein Berater im 20 Kilometer entfernter Nachbarort zugewiesen wurde, obwohl sich in der gewählten Stadt ein Postbank-Beratungszentrum befindet. Das aber ist laut Beratersuche nur für einen Teil des Stadtgebiets zuständig. Bei der Stiftung Warentest landete die Beratung der BHW Bausparkasse mit der Note 4,2 in der unteren Hälfte.

Auch bei der Direktberatung bietet das Unternehmen wenig, einziger Weg der Kontaktaufnahme ist die E-Mail.

Fazit: Das Servicenetz ist nicht so dicht wie das der großen Konkurrenten und in Sachen Direktberatung bietet das Unternehmen wenig.  

Testkategorie 4: Website

Die Beratersuche ist, wie erwähnt, nicht sehr komfortabel. Immerhin lassen sich drei von vier Produkten auch online abschließen, leider aber gibt es keine Reduzierung der Abschlussgebühr wie bei den Direkttarifen der Bausparkasse Mainz.

Startseite

Das Abschließen eines Vertrags ist einfach, nicht ganz so leicht ist es aber die passenden Hintergrundinformationen dazu zu finden. Bei den jeweiligen Produkten sind kaum Rahmendaten angegeben. Dort steht zwar der Tarif, auf den sich das Produkt stützt, die genauen Bedingungen dazu muss man aber erst unter Service -> Allgemeine Geschäftsbedingungen suchen. Dort findet man auch eine Reihe von Tarifen bei denen gar nicht klar ist, ob sie überhaupt noch angeboten werden oder ob es sich um die Konditionen für Altverträge handelt wie der Tarif Dispo maXX.

Der Produktrechner macht zunächst einen guten Eindruck, beispielsweise lässt sich wählen, ob man eine feste monatliche Rate sparen oder eine bestimmte Bausparsumme erreichen will. Wichtig ist, dass der Punkt ausgewählt wird, den man nicht eingeben will und nicht das Ziel, das man hat. Wer beispielsweise Bausparsumme eingibt bekommt ausgerechnet, welche Bausparsumme er erreicht wenn er schon weiß, wie viel Geld er über welchen Zeitraum einzahlen will. Wer dagegen schon weiß, welche Bausparsumme er erreichen will und was er monatlich einzahlen kann, der wählt „Laufzeit“. Dann wird ihm angezeigt, wie lange er sparen muss, bis er seine Bausparsumme erreicht. Leider funktionierte das im Test bei der Kategorie Sparbeitrag nur eingeschränkt. Hier wurde der Monatsbeitrag trotzdem abgefragt. Wenn man das Feld aber leer lässt, wird der Wert aber ausgerechnet.

Zwischenfazit Website: Die Informationen auf der Website könnten übersichtlicher sein, hier besteht noch Verbesserungsbedarf.

Testkategorie 5: Vertrauenswürdigkeit und Hintergrund

Gegründet wurde die BHW Bausparkasse 1928 als Beamtenbausparkasse, Heimstättengesellschaft der Deutschen Beamtenschaft mbH. Sie durfte als einzige die Beiträge von Beamten im Sinne des damaligen Beamtenheimstättengesetzes verwalten. 1933 erhielt sie den sperrigen Namen Beamtenheimstättenwerk des Reichsbundes der Deutschen Beamten, Organ zur Durchführung des Beamtenheimstättengesetzes, Bausparkasse GmbH, aus dem sich der heutige Name BHW ableitet. Bis in die 1980er Jahre stand sie nur Mitarbeitern des öffentlichen Dienstes offen. 1990 übernahm sie die Bausparkasse der ebenfalls gewerkschaftlichen Volksfürsorge, die noch einige Jahre als Allgemeines Heimstättenwerk (AHW) bestand.

Der Deutsche Beamtenbund und die Gewerkschaftsholding BGAG brachten Teile des Unternehmens 1997 an die Börse, seit 2006 gehört es zur Postbank. Diese wiederum ist ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank, somit ist auch BHW Teil der Deutsche Bank Gruppe.

Zwischenfazit Vertrauen: Über die Postbank gehört BHW zur Deutschen Bank.

Fazit

Bei den Tarifen schreckt vor allem die hohe Abschlussgebühr ab, davon abgesehen sind die Konditionen aber durchaus konkurrenzfähig. Leider ist die Website nicht sehr übersichtlich, hier besteht großer Nachholbedarf. Zwar lassen sich Tarife direkt abschließen, allerdings zu den gleichen Konditionen wie bei einem Berater.

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Paul Scheuschner

Kredite.org Autor

Paul Scheuschner

Paul ist Autor von Kredite.org und seit der Gründung in 2013 dabei. Sein Finanzwissen basiert auf einer Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen, die er von August 2006 - Januar 2009 in Berlin bei der Allianz Versicherung durchlaufen hat. Er hat in dieser Zeit sowohl für die Allianz Versicherung im Innen- und Außendienst, als auch bei der Dresdner Bank (heute Commerzbank) gearbeitet.